Nimm Spiegel nicht zu wichtig. Das wahre Spiegelbild findest du im Herzen.
»Schreiben liegt mir einfach nicht«, »Schreiben setzt mich unter Druck« – solche und andere (Glaubens)Sätze höre ich immer wieder, wenn wir in Seminaren ins Schreibcouncil gehen.
Ein Council ist ein sicherer Raum, in dem alles Platz hat, was das Herz bewegt. Nichts ist ausgeschlossen, alles findet Gehör. Und es gibt keine Diskussionen: Die eine Wahrheit löscht die andere nicht aus.
Das Schreibcouncil funktioniert genau so, nur mit Dir alleine und IN Dir selbst. Diese Art zu schreiben ist somit eine der einfachsten Übungen, um in den Spiegel der Seele zu schauen, aber was dann ans Licht kommt, kann auch herausfordernd sein.
Deshalb geht es im Podcast heute einmal um diese Art von Schreiben.
Ich spreche mit Hanna Buiting, freie Autorin und Referentin für kreatives Schreiben, darüber, was diese Art zu Schreiben bewirken kann und wie wir umgehen können mit (Schreib)Blockaden.
PODCAST
Mehr über Hanna und ihre Arbeit erfährst Du übrigens hier: https://hannabuiting.de/
Und wenn Du praktisch einsteigen möchtest, kannst Du das auch mit dem Seelenfutter tun.
Du hast vielleicht schon bemerkt, dass es täglich zu jedem Seelenfutter auch eine Schreibübung gibt: Nimm also einfach Dein Tagebuch oder ein Notizbuch und lass Dich von dem Impuls (unten bei »Journal«) zum Schreiben anregen.
Das bedeutet – wenn Du die Folge gehört hast, wirst Du wissen, was ich meine -, dass Du dem inneren Kritiker einmal eine Pause verordnest und einfach schreibst.
Ganz praktisch: Stell Dir eine Eieruhr oder einen Timer auf 10 Minuten. Und innerhalb dieser 10 Minuten nimm Dir vor, zu schreiben ohne abzusetzen.
Wenn Du nicht weiterweißt, dann wiederhole das letzte Wort, bis Du wieder in den Fluss kommst. Lass Dich überraschen von dem, was spontan aus Deiner Seele auf’s Papier fließt.
Schau es liebevoll (mit den Augen Gottes) und mit Selbstmitgefühl an – d.h. auch das Herausfordernde und vielleicht Schmerzvolle muss nicht gleich beseitigt werden.
Es kann heilsam, einfach das wahrzunehmen, was jetzt da ist.
Ich wünsch Dir einen schönen Sonntag.
Pace e bene,
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich öffne die Augen meines Herzens …
AUSATMEN
… und gebe meiner Wahrheit Raum.
JOURNAL
Ich bin heute …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich kann in den Spiegel schauen und erkennen, wer ich bin.«
Daniel
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Danke für dieses Gespräch. Es hat mich angesprochen, inspiriert, gestärkt, mir Mut gemacht, den Weg gezeigt …….. SCHREIBEN HEISST SICH SELBER LESEN das ist kurz gefasst und doch hat es für mich eine große Motivation. Herzliche Grüße Doris
Das stimmt, deshalb habe ich auch zu Reden und zu Schreiben begonnen, denn geteiltes Leid nimmt den Druck – meinen Druck von meiner Brust! Pace et bene! Herzlichen Grüße Maria
Mein Laptop muss neu aufgesetzt werden und ich hoffe, dass ich jemanden bis zu den Eremoswochen dafür finde! Ich würde mich sehr freuen ein Teil von Euch zu werden! Maria
Danke – wieder ein neues Puzzleteil mich oder mein Selbst besser zu verstehen. In meinen Krisenzeiten habe ich vieles nur weg-geschrieben, einfach weg, um es nicht mehr im Kopf haben zu müssen. Es war mir peinlich, über meine Verwirrtheit, Zerrissenheit zu sprechen … In den Nächten habe ich später Erkenntnisse wie Botschaften bekommen und erst nach eine Zeit angefangen, sie aufzuschreiben, was meinen Mann nervte, wenn ich manchmal 5-6 mal das Licht hintereinander anknipste. Wenn ich früh gelesen habe, was da stand, war ich selbst oft ver-wundert, wie wenn es nicht von mir stammte und doch so stimmig war. Nun… Weiterlesen »
… zu meinem inneren Kind und tiefe Verbundenheit und Dankbarkeit. Schreiben hat somit für mich tatsächlich etwas Heilendes (gehabt), ohne dass ich es vorher bewusst wahrgenommen habe. Das miteinander Teilen im Kreis ist ein wesentlicher Teil und befreit … Es ist mir nicht mehr peinlich über meine Zerrissenheit , über mein Geschriebenes zu sprechen, hier im Kreis oder einer mir vertrauten Person. Danke Jan und danke Hanna, es wird immer lichter … Pace e bene.
Für mich war es eine wunderbarer Erfahrung, in einer Tanz-Performance-Gruppe bei unterstützender Musik fast bis zur Extase zu tanzen, sich dann auf den Boden zu legen und alles aufs Papier zu bringen, was gerade aus dem Körper heraussprudeln wollte. Wir arbeiteten beim Schreiben mit einem Satz, der ergänzt werden sollte… z. B. Lebendigkeit ist für mich… Es entstand ein Kunstwerk an unglaublich tiefen, anregenden Gedanken…
Sicherlich ist es gut, diese Übung in einer Gruppe zu probieren.
Danke lieber Jan für die vielen guten Texte, Anstösse und für die aufbauenden Gedanken!
Euch allen einen schönen Sonntag!
Hallo Jan !
Vielen Dank für den heutigen Beitrag . Schreiben fällt mir persönlich sehr schwer . Hatte (Habe) für mich beschlossen wenigstens , pro Tag ,drei schöne Dinge aufzuschreiben . Sogar das fällt mir schwer . Aber ich bleibe dran .:)
Einen gesegneten Sonntag.
Danke, lieber Jan und auch einen Dank an Hanna Buiting, Ihr sprecht mir aus der Seele. Ich schreibe biografisches Tagebuch seit meiner Krebserkrankung in 2009; das Schreiben war seinerzeit Teil der Therapie, um mich mit meinem Krebs auseinanderzusetzen; in der Folge habe ich davon nicht mehr ablassen können und wollen. Für mich bedeutet das Schreiben Selbstreflektion; ich tue es für mich, heißt, ich gebe mir damit die Möglichkeit, mich, wenn alles „gesackt“ ist, von außen nochmals zu betrachten. Das beeinflusst auch mein Handeln nach außen. In dem Zusammenhang erinnere ich die Worte meines Vaters, der verstarb, als ich im 14.… Weiterlesen »
Zu meinem 13. Geburtstag schenkte mir meine Mutter ein Tagebuch. Es war mit einem Schlüssel abschließbar, meine Mutter ermunterte mich, all meine Gedanken aufzuschreiben. Was ich nicht wusste, war, dass es einen Zweitschlüssel gab, den sie behalten hatte um heimlich mein Tagebuch zu lesen. Diesen Verrat habe ich nicht von ihr erfahren, sondern 2 Jahre später „zufällig“ von meiner besten (!) Freundin. Sie wusste es von ihrer Mutter u. die von einer Nachbarin, an die sich meine Mutter gewandt hatte, weil sie nicht wüsste, wie sie mit mir umgehen solle – also Dorfgespräch. Ich war so geschockt u. zutiefst enttäuscht,… Weiterlesen »
Oh, wie gut ich diesen Verrat mitfühlen kann. Mit 14 Jahren bin ich von zu Hause fortgelaufen …. Bei der Suche nach mir wurde mein Tagebuch durchforstet und weil darin Dinge standen, die meine Eltern verletzten und etwas ans Tageslicht brachten, haben sie es zerfetzt und weggeworfen. Noch heute kaue ich daran die Teile zusammenzusuchen, warum genau ich meinen Eltern und auch mir selbst den Schmerz des Weggehens zugefügt habe, um die Gefühle dahinter besser zu verstehen … Als ich in meiner Krisenzeit so Vieles aufschrieb und nicht verrückt zu werden und mein Mann einmal in meinen Notizen las, bin… Weiterlesen »
Dieser Podcast hat mich besonders angesprochen. Danke! Ich habe das beim Schreiben immer wieder erlebt: Am Anfang weiß ich nicht, was am Ende auf dem Papier stehen wird. In dem ich mich entscheide, für eine gewisse Zeit die Übung zu machen, begebe ich mich in einen neuen Raum, wo etwas geschieht, dem ich quasi einfach zuschaue. Das geht besonders gut, wenn ich dem inneren Zensor nicht zu viel Macht gebe oder ihn einfach an dem ganzen Setting „teilnehmen“ lasse.
Danke für das inspirierende Gespräch. Ich schreibe selbst seit einiger Zeit und spiele mit dem Gedanken, ein Buch über meine Geschichte zu schreiben. Ich finde es schwierig, meine Gefühle und Gedanken überzeugend auf Papier zu bringen. Da muss ich noch ein bisschen an mir arbeiten. Einen schönen Sonntag. LG, Vicky
Vielen Dank für dieses feinfühlige Gespräch, das mich sehr angesprochen hat. Ihr habt vieles ausgesprochen, das ich wohl gefühlt habe, aber bisher nicht so bewusst wahrgenommen habe. Schreiben als Gebet, als spirituelle Erfahrung, als Gespräch und Begegnung mit Gott. Wunderschön und für mich völlig nachvollziehbar. Hier ein schönes Zitat von Henri N. J. Nouwen über das Schreiben: Schreiben ist ein Prozess, in dem wir entdecken, was in uns lebt. Das Schreiben selbst enthüllt, was in uns lebendig ist. Die tiefste Befriedigung des Schreibens besteht gerade darin, dass es neue Räume in uns öffnet, die uns vor dem Schreiben nicht bewusst… Weiterlesen »