Die Schöpfung ist der Körper Gottes.
Viele Orthodoxe und Ultraorthodoxe bekommen bei diesem Seelenfutter Schnappatmung, denn sie halten es für eine Blasphemie, sich vorzustellen, dass die Schöpfung der Körper Gottes sei und wir ein Teil davon und somit IN Gott lebend.
Genau das ist aber zum Beispiel die Weltanschauung, mit der Hildegard von Bingen das Universum betrachtet hat (und sie ist immerhin eine Kirchenlehrerin, also keine kleine Autorität).
Auf den Bildern, die ihre Visionen darzustellen versuchen, sieht man das ganze Universum IN Gott. Mit allen Kräften, die in diesem gewaltigen Schöpfungskörper wohnen.
Und nur zur Erinnerung: Das ist eine Vision, ein Symbolbild. Wir können sowieso nichts Letztgültiges über Gott sagen, aber in den Bildern, die wir uns machen, drückt sich unser Selbstverständnis aus.
Die Vorstellung, dass die Schöpfung gänzlich von Gott getrennt sei, und die daraus folgende Vorstellung, dass auch unsere Seele gänzlich unabhängig von unserem Körper existieren könne, hat in den vergangenen Jahrhunderten zu einer Weltanschauung geführt, deren Folgen wir jetzt erleben: Das Materielle wird nicht wertgeschätzt, sondern als an sich wertlos betrachtet und zur Ausbeutung freigegeben.
Wir brauchen mehr Wilde Weisheit.
Und das heißt: Wir brauchen eine Spiritualität, die den Körper würdigt und nicht zerstört, weil sie das Materielle und das Immaterielle als zwei Seiten des Ganzen betrachtet.
Statt also davon zu fabulieren, dass dieser Satz blasphemisch sei, sollten wir lieber anfangen, das in den Blick und wirklich ernst zu nehmen, worauf dieser Satz zeigt: nämlich unseren Körper und die Schöpfung. Denn das ist unser Zugang zum Göttlichen. Einen anderen haben wir nicht.
Also lasst uns nicht zum Himmel hinaufstarren (Apg 1,11), sondern Gott dort erwarten, wo wir zu Hause sind: im Körper und in diesem ganzen Universum.
Ich freu mich auf den Sing Along heute Abend (am Tag der Musik übrigens 😉 und wünsche Dir einen wunderschönen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Liebe umgibt mich.
AUSATMEN
Ich bin verbunden.
JOURNAL
Die Schöpfung ist für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich bin schwer begeistert von diesem Weg, und ich glaube, dass eine echte Umkehr zur Schöpfung notwendig ist, damit unsere Erde überleben kann, Umkehr in einer großen Tiefe, die nur möglich sein wird durch solche tiefen Schöpfungserfahrungen, letztlich durch die Erfahrung alles Göttlichen da draußen in der wilden Natur. Es ist eine supertolle Arbeit, die ihr da macht, und unendlich wichtig für unsere Zeit.«
Herta
WILDE WEISHEIT
PERLENGEBET
… der mit uns nackt geboren ist.
So schön am Tag der Sommer-Sonnenwende…
Diesen Gedanken teile und erspüre ich mit Dir, liebe Maria…
Wie wunder-schön:
Ich bin
in ihr
verbunden
verankert
verkörpert
TEIL
des
Körpers Gottes.
Das berührt mich gerade sehr.
Wir leben und sterben in ihr/ihm
Danke.
Lieber Jan,
danke für dieses Seelenfutter. Unter dem Aspekt, dass auch Visionen/ Symbolbilder zwei Seiten der besagten Medaille haben, betrachte ich die „Schnappatmung“ der Orthodoxen und Ultraorthodoxen in ihrer Sicht als unvollkommen.
Der Krieg in der Ukraine – ich hoffe und bitte inständig, dass die Kräfte des Universums obsiegen werden. Bezogen auf das Materielle/ Immaterielle sehe ich, dass nicht Gott die Menschen verlassen hat, sondern die Menschen Gott,
Pace e bene
Hoffentlich bekommen sie Schnappatmung, Herzrasen, kribbelnde Füsse, wilden Haarwuchs. Dann bekommt ihr Weltbild vielleicht ein paar Risse, in denen wieder Lebendiges Wurzeln schlagen kann.
Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn wir von Gott auch noch als Ereignis, als Ruf des Unbedingten oder als schwaches insistierendes Vielleicht sprechen. Solche Dynamiken und lebendigen Symbole wegzusperren heisst für mich Gott aus dem Leben auszuklammern.
Danke für diesen Anstoss!
.. Und je mehr ich mir dessen während des Essens (oder Naschens) bewusst Bin, desto eher lasse ich, was Gott nicht schmecken würde. Ja, ich bilde mir ein, seinen Geschmack zu kennen: Für Ihn ist das Beste gut genug, und er würdigt das niedrigste, wenn nichts anderes da ist. Das bildet mein BewusstSein aus. Manches schreibst du, lieber Jan und beim lesen spüre ich geradezu die Zustimmung. DANKE dass Du mit Worten, Begriffen so umgehst. 🙏🏽 Ich freue mich auch auf Sing Along . Werde es nach Feier und gemeinsamen Agnihotra (zum Sonnenuntergang) nachsingen. Vielleicht singt jemand der TeilnehmerInnen mit.… Weiterlesen »
Ich wünsche mir einen Seelenfutter-Index. In dem würde ich nach ‚Körperbewusstsein‘ suchen.. Las gerade, daß das und der Geist sich miteinander unterhalten können.
Nun will ich das auch lernen. Dafür offen bin ich bestimmt. Mir wird seit einigen Monaten sooviel gezeigt – wie reich ich doch bin.
Dass es mir gezeigt wird, hat m. E. mit den eremos Wochen zu tun. Wie gerne würde ich sie mit jemandem wiederholen!! Alleine fehlt der Austausch.
Pace e bene
Und heute, wo so viele Feuer brennen, wünsche ich mir überall dort Windstille.
Damit sich jeder Mensch auf diese kostbaren Energien konZentrieren kann. 💚🔥💚🕊️💚