Der Geist des Menschen braucht wilde Orte, die von der Hand
des Menschen unberührt sind.
Einmal habe ich für das ZDF einen Film über die Rheinauen hier bei uns in Bingen gemacht.
Dafür habe ich die Leute vom NABU interviewt, die sich hier mit großem Engagement um die Pflanzen und Tiere in den Auen kümmern. Vor allem die Wasserflächen und Uferzonen sind Naturschutzgebiet, und zwischen den Weiden und Tümpeln wachsen viele seltene Kräuter.
Ich habe dann gefragt, inwiefern denn das Naturschutzgebiet auch den Menschen dienen kann, die hier spazieren gehen oder wandern.
Keine Antwort.
Ich war etwas überrascht, aber auf die Frage war keine Antwort zu bekommen.
Tatsächlich stellte sich heraus, dass Menschen hier sogar eher als Störung und wie Eindringlinge wahrgenommen wurden, was ich auch verstehen kann, weil viele sich wirklich ziemlich danebenbenehmen (zum Beispiel wenn sie ihren Müll in die Landschaft werfen oder ihren Hund frei herumlaufen lassen).
Ich hätte mir eine Antwort gewünscht, die ungefähr so lautet: Wir brauchen in unserer Welt wilde Orte, die unangetastet oder weitgehend sich selbst überlassen bleiben. Das bedeutet, dass wir diese Orte keinem Zweck unterwerfen und die Lebewesen dort auch nicht nach ihrer Nützlichkeit bewerten.
Wir brauchen diese Orte, um uns daran zu erinnern, dass auch unsere Existenz in der Bedingungslosigkeit wurzelt. Denn so lauten die ersten Worte des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ursprünglich ist das eine Wilde Weisheit, denn Naturschutzgebiete schützen die Würde der Schöpfung und dort entspringt auch unsere Würde als Mensch.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Mutter Erde, Du hütest meine Würde.
AUSATMEN
Mutter Erde, ich hüte Deine Würde.
JOURNAL
Welchen wilden Ort kennst Du? Welche Erinnerung und welche Qualität verbindest Du mit diesem Ort?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich fühlte mich sehr angesprochen vom Lebensrad als hilfreichen Kompass für meinen Lebensweg. Ich habe früh mit der Kirche und dem gesamten moralisierenden Überbau gebrochen, in dem ich aufgewachsen bin. Dein Ansatz ist wie eine lange verschlossen gebliebene Tür, die sich wieder geöffnet hat.«
Karin
LEBENSRAD-WEBINAR
PERLENGEBET
… der mit uns in dieser Welt gelebt hat.
Ein Dilemma!
Wilde Orte werden gebraucht, klar, aber sobald wir Menschen sie “ besuchen“ , sind sie nicht mehr wild, oder sehe ich das zu eng?
Im Naturschutzgebiet muss ich auf dem Weg bleiben-ist ein Weg noch wild?
In den Nationalparks gibt es die Kernzonen, die nicht betreten werden dürfen…hilft mir das dann i.S. von Barfuß und wild?
Der einzige wilde Ort, der mir jetzt einfällt ist die Wüste.
Deine Seele könnte ein Naturschutzgebiet werden. Das wäre ein Anfang … und vielleicht braucht es dann irgendwann überhaupt keine »Schutzgebiete« mehr in der Welt … 🙂
Danke, Jan – Deine Betrachtungsweise inspiriert mich zum Nachdenken. Ich empfinde meine Seele als kleinste soziale Einheit. In ihr finde ich innere Orte, auch wilde, in denen ich ruhen kann – quasi zeitlos. Aber auch meine Seele will genährt, betankt werden. Und so nehme ich im Außen wahr; z.B. ein kleines Beet neben der Terrasse. Dort wächst in diesem Jahr erstmalig wilder Mohn und breitet sich wild aus – ohne mein Zutun. Es hummelt und bient was das Zeug hält, ich brauche nur innehalten und still zuzuschauen, genießen und auftanken. Ich bin jetzt im 64. Lebensjahr; mein Wunsch: Island. U.a.… Weiterlesen »
Lieber Jan, ich bin heute erst dazu gekommen, deinen Podcast zu hören und möchte mich dafür bedanken. Ich habe schon viele Anläufe unternommen Grübelattacken zu stoppen und mir meine Stimmung nicht durch äußere Einflüsse vermiesen zu lassen. Mal gelingt es, mal nicht. Auf jeden Fall habe ich nun drei weitere Ideen bekommen, die ich ausprobieren werde. Deine Art, Körper, Geist und Seele als Ganzes zu betrachten, gefällt mir sehr. Vor allem, weil du auch Wert auf den Körper legst. Das ist im Christentum wohl keine Selbstverständlichkeit. Ich selber mache gerade eine körperorientierte Therapie, da reden allein nichts bringt. Der Körper… Weiterlesen »
Aber ich bin auf dem Weg mich selbst, mein Selbst, zu finden. Das ist manchmal beängstigend, mit Zweifeln verbunden, jedoch auch befreiend. Ich bin gespannt, was ich noch in mir entdecke….
Ich wünsche dir, lieber Jan, einen wunderschönen Tag und auch allen hier im Kreis.
Pace e bene, Irina 🍀🌞🌷
Spannende Überlegungen…bin gerade in Lanzarote…eine Insel, in der der Künstler ceasar Manrique versuchte im Einklang mit der Natur zu gestalten…und sich dadurch vor allem Feinde bei denen machte, die die Insel kommerziell verzweigen wollen…
Daher denke ich ist es vor allem eine Frage, wie es gelingt, das Leben aus der Sicht des Schöpfers wahrzunehmen (natürliche Ordnung) statt verblendet durch die menschengemachte Unordnung (Franz. Bordell), d.h. um der Noten (Bewertung, Belohnung) und oder der Banknoten Willen zu denken und zu handeln…
Auf das Herz hören und IHM folgen…darin sehe ich die Kunst des l(i)ebens ..
Mein wilder Ort war damals am Titisee wilde Wiesen um den Titisee herum, mit allerlei bunten Blumen und ich habe mich nach dem Wandern in die Wiesen gelegt und habe in den Himmel geschaut. Es war wunderbar und hier hat meine Seele Ruhe gefunden. Ich habe mich immer gut erholt hier vom Stress. Aber ich glaube heute würde ich mich nicht so einfach in die Wiesen reinhauen wegen der Zecken, die gab es bestimmt schon damals, aber ich habe mich so unbekümmert in die Wiesen gelegt, ich habe damals nicht an sowas gedacht. Und dort gab es auch noch an… Weiterlesen »
Ich war hier nochmal am Titisee 2014 mit meiner Tochter zusammen, wir waren auch nach dem Wandern an dem kleinen Bach und haben Rast gemacht. Wir haben die Füße in dem kleinen Bach baumeln lassen und haben frische Kirschen gegessen die es zu der Zeit gab .Meine Tochter die eigentlich nicht so ein Wanderfreak ist, hatte viel Spaß im Wald. Es war ein rundum gelungener Urlaub. Wir mögen beide die Natur. Hier zuhause bei uns im Stadtwald ist auch eine kleine Oase und ich habe dort meinen Lieblingsbaum und er sieht aus wie eine Trauerweide und seine Blätter hängen tief… Weiterlesen »
Lieber Jan hier bei uns im Wald, so wie ich mich hier erinnern kann haben wir sogar ein kleines Naturschwimmbad gehabt und als Kind war ich oft mit meinen Eltern dort mit Rutsche und jetzt hat man einen Naturteich daraus gemacht wo Enten und Gräser und Fische drin sind. Es sieht sehr grün aus das Wasser und es sind auch Naturwege man kann über Steine über das Wasser gehen oder über Brücken. und kleine Bäche fließen dort durch. Wir haben noch einen anderen Park aber hier fühle ich mich am wohlsten. Es ist auch ein kleines italienisches Restaurant im Wald,… Weiterlesen »
Ich liebe die Ursprünglichkeit der Natur aber auch die Wildheit. Mit allen Sinnen spüren Ein 🎁.
Ich bin Natur
und meine Seele
braucht
Zeit und Raum
in mir
zu leben.
Ich darf
achtsam
für (diesen) Naturschutz
sorgen
in mir, in dir,
in der Welt.