Schlafe, bis du hungrig bist. Iss, bis du müde bist. Darf auch mal sein …
»Ich bin urlaubsreif«, sagen Menschen, die viel zu tun haben.
Dabei ist Urlaub eine Erfindung der Industrialisierung. Die meisten Menschen auf der Welt und alle unsere Vorfahren vor der Industrialisierung kannten keinen Urlaub und auch nicht Arbeit in der Form, wie wir sie uns heute landläufig vorstellen.
Sie kannten aber sehr wohl Zeiten der Ruhe. Der November und der Winter, der jetzt kommt, waren eine Zeit des Rückzugs nach innen.
Die Ernte war abgeschlossen, die Feldarbeit ruhte weitgehend. In den Spinnstuben erzählte man sich bei der Handarbeit Märchen und Geschichten.
Heute gibt nicht mehr die Natur den Rhythmus vor, sondern eben die industrialisierte Gesellschaft – und so ist die seit den Neunzigerjahren auch bei uns in Mode gekommene Work-Life-Balance meiner Meinung nach ein Ausdruck der Sehnsucht nach einem guten, natürlichen Rhythmus.
Allerdings glaube ich auch, dass der Gegensatz zwischen Leben und Arbeit dabei ein Teil des Problems ist und mehr Fragen aufwirft als er Antworten bietet.
Wo endet die Arbeit und wo beginnt das Leben – oder umgekehrt?
Bekanntlich haben viele Menschen zu viel Arbeit? Aber was ist mit denen, die keine haben? Haben die dann zu viel Leben?
Was können wir lernen von unseren Vorfahren, die Jahrhunderte und Jahrtausende »im Schweiße ihres Angesichts« (Gen 3,19) gearbeitet haben? Was haben Sie dann als »Leben« betrachtet und welche Erkenntnisse können wir daraus ziehen?
Um diese Fragen geht es im Podcast heute, und ich erzähle Dir, warum ich – wenn überhaupt – statt einer Work-Life-Balance eine Life-Death-Balance anstreben würde (und was dahinter steckt).
Ich wünsche Dir jedenfalls einen erholsamen, gemütlichen November-Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Jeder Augenblick ist heilig.
AUSATMEN
Jeder Augenblick ist eine Einladung.
JOURNAL
Arbeit ist für mich … – Leben ist für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich fühle mich zur Zeit trotz aller beruflichen Belastung ausgeglichener, weil ich nicht mehr den tapferen Held spielen muss.«
Andreas
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Lieber Jan,
hab nur kurz das Seelenfutter gelesen und komme wahrscheinlich erst heute Abend dazu, den Podcast zu hören.
Bin schon gespannt und freu mich drauf 😊
Mannomann, dieser Podcast hat es ja wieder mal in sich! Bin „geflasht“ von diesen völlig anderen Ansichten.. Bisher habe ich noch niemanden kennengelernt, der so witzig erzählt hat, wie anstrengend das „Leben“ im Vergleich zur Arbeit sein kann (ich für meinen Teil gehe tatsächlich immer zur Arbeit, um mich von meinem FamilienLeben zu erholen). Besonders lachen musste ich über den Widerstand gegenüber dem Haushalt! Und ehrlich gesagt habe ich mich immer schlecht gefühlt, weil mir mein Beruf so leicht von der Hand geht- dieser Zwiespalt hat sich mit der heutigen Folge auch erledigt…😊 Und was ich als sehr heilsam empfinde,… Weiterlesen »
Ich glaube es kann auch sehr erfüllend sein, hart zu arbeiten. Und ich habe nie verstanden weshalb Arbeit immer „negativ“ sein muss. Ich habe auch nicht immer Lust zu arbeiten. Aber an sich mache ich es sehr gerne. Und obwohl ich nur selten körperlich arbeite, kann es auch befriedigend sein wenn man viel arbeiten muss und auch mal Stress hat. Am Ende des Tages etwas geschafft zu haben, tut doch auch gut. Und was für mich vermutlich das Wichtigste ist…ich mag die Beständigkeit und den immer wieder kehrenden Rhythmus den mir die Arbeit vorgibt. Das erleichtert mich und ich mag… Weiterlesen »
Lieber Jan,
danke für deinen Denkanstoß zur Life death Balance!
Die Geschichte vom Leben und Tod des Regenwaldbauern berührt mich sehr.
Zum Thema Umgang mit gierigen Mitmenschen, der Zerstörung dieses Planeten und der eigenen Teilhabe daran könnte ich auch ein Seelenfutter gebrauchen 😉
Herzlich
Trond
Danke!
Wunderbarer Impulspodcast heute hab dank
Leben so leben dass ich sterben kann frei Neues kommen reifen lassen Die Welt ist so voll guter tiefer Menschen
Mit wenigen Worten wesentliches ausgedrückt! Danke dir dafür!
Ich arbeitete oft und gerne im Flow- schon sehr lange gestalten wir mein Mann und ich unser Leben dass jeder Tag zumindest dann jede Woche gut ist – dieses hüpf von Urlaub zu Urlaub war noch nie meins every day is my day because every day is my Life and thats great thank for all God its so good
…jeder Tag ist holy-day…auch wegen der Arbeit
Hug hug to all. Hugh!
Ich habe in meiner Werkstatt ein Zitat von Khalil Gibran aus seinem Buch „der Prophet“ über die Arbeit gehängt: wenn du nicht mit liebe arbeiten kannst, dann setze dich besser an das Tor des Tempels und nimm Almosen von denen die mit liebe arbeiten..und wer das Brot mit Widerwille backt stillt nur den halben Hunger. Und wer mit Widerwille singt, macht das Ohr seiner Zuhörer taub…“
Und jeder Mitarbeiter bekam einen Schlüssel, damit er 24 Stunden zugangt zur Werkstatt hat damit er dann arbeitet, wenn es sein Herz sagt…
..vom Prinzip vergleichbar mit dem traurigen Mord an Sergio löste diese Art von Arbeit auch viel Feindschaft und entsprechende Intrigen, Lügen und Rufmord aus…für mich unvorstellbar gewesen…aber gottseidank wuchs dennoch durch solche („scheiss“) Erfahrung wiederum mir unvorstellbares….vor allem das Vertrauen in Gottes Liebe und Führung
Bete und arbeite
Beides gehört wie zwei Beine zusammen..erst dadurch können wir Fortschritte machen
..und : in dieser Reihenfolge..nicht umgekehrt
😉🙏
Danke Jan , das war mir aus der Seele gesprochen heute ! Ich habe immer gern gearbeitet, natürlich war oft Stress oder es gab Probleme . Ich bin jetzt in Rente und es fällt mir schwer neu Orientierung zu finden. Aber ich lerne jetzt grade mehr im Jetzt zu leben , kann mich ausprobieren. Und wenn ich noch 24 Stunden zu leben hätte, dann würde ich einen Spaziergang in der Natur mit viel Weitblick machen, und dann meine Kinder und Enkel einladen und ein gemütliches Abendessen in der Küche genießen und erzählen uns von Herz zu Herz begegnen und viel… Weiterlesen »
Noch ein Gedanke, warum unser Verständnis von Arbeit so ist wie es ist..
Zum einen werden wir erzogen mittels beLOHNung… Erich Fromm nannte es die schlimmste Form der Bestrafung und Manipulation…was in der Schule Noten bewirken sollen, sind später Bank-Noten
….
Dann kommt das vergleichen…schon im Weinberg Gottes haben die Arbeiter nicht verstehen können, warum der genauso viel bekommt obwohl…usw .
…
Die Frage ist wohl , ob und wie wir eine solche (v)Erziehung als Gesellschaft als Menschheit überwinden wollen …und können…
lieber Jan
Danke von Herzen dafür, dass du dich für diesen Weg entschieden hast und das du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt. Es berührt und beruhigt mich immer wieder, Menschen wie dich und auch den Bauern des Regenwaldes (und seine Familie) auf dieser Wlet zu wissen. Danke für Mut, Liebe und Hoffnung
Dem kann ich mich nur anschließen!
Ich war schon virtuell dabei, als Jan sich noch überlegt hat, ob er das hauptberuflich machen soll…
Zum Glück (für uns) hat er das getan!
Hier bekomme ich eine Ahnung, was Jesus gemeint haben könnte mit „Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch!“ 😍
Dein bisher, uneingeschränkt von Matthias und mir aus der Seele ausgesprochener,
explizit BESTER (Beste Folge!) Podcast, den wir als gesamte Gesellschaft gerne von INNEN erkennen dürfen.
Gerne teilen wir Deinen Podcast bei FB, gerade wir aus der „brotlosen Kunst/Musik“
werden durch diese wundervolle Lebens Kunst, die Du ansprichst, sehr wertgeschätzt.
Herzliche Grüße aus Sprockhövel,
Hale und Matthias.
Liebe Ihr beiden Unbekannten,
hoffentlich lest Ihr das noch…
Ihr habt mir grade bewusst gemacht, wie glückselig ich bin, wenn ich aus Konzerten, Theaterstücken usw. rauskomme und wie selten ich mir das inzwischen (aus Ersparnisgründen) erlaube.
Jetzt wird gleich etwas gebucht!
Wow, herzlichen Dank, liebe Maria, für Deine so schöne Rückmeldung zu meinem/unserem Posting vom Sonntag! Ja, wie schön, das noch gelesen zu haben, ich lese alle barfuss und wildler KommentatorInnen sehr gerne, danke vielmals lieber Jan, an dieser Stelle, erneut für dieses mystische Refugium, diesen schönen Ort, hier, es erweitert immer meinen Horizont. Schön nachvollziehbar, dass es Dir nach Konzert/Theater Genuss mit Glück beseelter ergeht, dann zehrt die Seele noch manche Tage daran , wie nach guten Waldbadetagen. Mein Partner Matthias tritt zwar (noch) nicht auf Bühnen auf, wir gehen aber selber gerne auf Konzerte zur Inspiration, machen aktiv seit… Weiterlesen »
😘
Danke liebe Maria für Deine glückseligen Zeilen, wie schön Du das beschreibst, dass Du Konzerte und Theater wertschätzt und sogleich etwas gebucht wird! 😁😊🙏 Falls Du „Matthias Lehmann Music“ auf der Webseite Bandcamp.com in der Suchmaske eingibst, findet sich die Diskographie
von Matthias zum Kennenlernen, Verschenken oder zum Erstehen.
Über einen „Gefällt mir“ – Daumen auf seinem gleichnamigen YouTube Kanal würde er sich auch sehr freuen.
🙋🙏liebe Grüße am Dienstag von uns Beiden.
😘
Lieber Jan,
danke für diesen Podcast.
Für mich ist es lebensbereichernd, arbeiten zu dürfen, ich erlebe das nicht als Zwang. Ich darf etwas leisten, beitragen, aber ich darf mich dank der finanziellen Entlohnung auch auf den Lorbeeren einfach mal ausruhen und Nichts tun, quasi nur „Wolken betrachten“. Life-Death-Balance ist ein schöner Impuls, denn am Ende zählen sowohl die Summe der Zufriedenheit mit dem gelebten Leben als auch die Gelassenheit, den Tod als nächsten, unabänderlichen Abschnitt anzunehmen.
Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir!
Vielen Dank Jan für den heutigen Podcast zur Balance. Ich bin zwar inzwischen im Ruhestand und Pflegende Angehörige. Deine Gedanken haben bei mir wiederum mein Denken angestoßen. Und wer weiß, vielleicht komme ich am Ende bei mir an. Vielen Dank dafür, pace e bene!
Lieber Jan, vielen Dank für diesen Podcast, dessen Inhalt mich sehr berührt, da ich seit Monaten über dieses Thema nachdenke, weil ich unmittelbar betroffen bin. Wer bin ich, wenn ich nicht mehr als Lehrerin arbeiten kann? Was kann ich dann tun? Was bin ich wert, wenn ich gar nicht mehr arbeiten kann? Kann ich noch etwas Neues lernen, neu beginnen? Habe ich überhaupt eine Chance mit 57 Jahren auf dem Arbeitsmarkt? Darf ich mich auch wertvoll fühlen, wenn ich es nicht schaffe? Zu tun habe ich genug mit Haus und Garten und meine Enkeltöchter freuen sich, wenn ich Zeit mit… Weiterlesen »
Wow ❤️
Du hast so vieles erzählt und zusammengefasst, was mir teilweise schon oft durch den Kopf gegangen ist. Ich stehe mit 44 J. gerade wahrscheinlich an einem Wendepunkt in meinem Leben… nach 20 Jahren Hamsterrad (Studium alleinerziehend mit schwerbehinderten Kleinkind, Vollzeit berufstätig, wahrscheinlich dort Angststörung entwickelt die bisher aber irgendwie niemand wahr/ernst nimmt, ADHS-Diagnose vor 1 Jahr). Seit Anfang des Jahres AU (Depression, BurnOut).
Ich würde aufgrund meines Status allerdings sehr weich fallen.
Du hast mich inspiriert ❤️