Viele Menschen haben Angst vor der Heilung. Ihre gesamte Identität kreist um ihr Trauma.
Sie haben vergessen, wer sie außerhalb des Traumas sind, und dass das Unbekannte
erschreckend sein kann.
Jesus war Arzt und hat geheilt.
Wir würden es heute nicht mehr so machen wie er, aber die Fortschritte und Weiterentwicklungen in der Medizin sind nicht der Grund, warum die christliche Tradition des Westens den Aspekt von Heilung weitgehend aus den Augen verloren hat.
Alles im Mainstream unserer religiösen Tradition dreht sich um die Guten und die Schlechten, Himmel und Hölle und letztlich darum, das »Richtige« vom »Falschen« zu (unter-)scheiden.
In dieser Kultur ist Heilung immer nur Reparatur des Unvollkommenen.
Es gibt und gab allerdings immer einen alternativen Weg, der das Schlechte, das Falsche, das Kranke, das Unvollkommene nicht zu beseitigen versucht, sondern integriert.
Das ist der Weg der Mystik, der uns Angst machen kann, WEIL dieser Weg das Negative und das, was wir zu meiden gewohnt sind, eben nicht ausschließt.
Mystik ist – so könnte man sagen – ein Weg tiefer Heilung, und alle Mutigen sind eingeladen, diesen Weg zu erforschen.
Wegweisung kommt dabei von Marion Küstenmacher. Sie hat sich schon ihr ganzes Leben mit diesem Weg der Mystik beschäftigt und mehrere Bücher dazu geschrieben. Sie ist zu Gast im Podcast.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
NACHHÖREN?
Hier findest Du die alle Folgen der Mystik-Reihe im Überblick:
Folge 1: Was Mystik ist ...
Folge 2: Aufwachen ...
Folge 3: Schattenarbeit ...
Folge 4: In die Leere gehen ...
Folge 5: Nach der Erleuchung ...
Folge 6: Weisheit ...
Der Buchtipp zur Reihe: »Wo Die Seele Atem holt« von Marion Küstenmacher.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Fürchte Dich nicht, …
AUSATMEN
… denn ich bin mit Dir.
(Jes 41,10)
JOURNAL
Erzähle von einer mystischen Erfahrung …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Es ist immer wieder hilfreich für mich, zu bemerken, dass ich mich von Bildern und Vorstellungen lösen, einen Perspektivenwechsel einnehmen kann (Wo ist drinnen und draußen? Was ist heilig oder profan?). Mir gibt barfuß+wild so viel: Inspiration, Motivation und Futter für die Seele! Ich fühle mich als Teil dieser wilden Kirche, und es ist ein schönes Gefühl, mit so vielen Menschen gemeinsam auf dem Weg zu sein.«
Gudrun
BARFUSS+WILD
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Darin steckt viel Wahres und ich erkenne es in mir…gefesselt und gefangen in meinem Trauma. Aber das ist so grausam und ich schaffe es trotzdem nicht mich zu befreien
Liebe Astrid, sein Trauma zu integrieren, braucht sehr viel Zeit. Aber sich nur auf das Trauma zu reduzieren, grenzt uns aus, schließt das Dazugehören aus. Das habe ich verstanden. Es umzusetzen ist wohl eine /unsere lebenslange Aufgabe.
Lieber Jan – Dank an Dich und Marion Küstenmacher, sozialisiert in einem katholisch (Mutter), atheistischen (Vater) Elternhaus betrachte ich das zu frühe Ende meiner Kindheit (ich war im 12./ 13. Lebensjahr, als meine Eltern starben) als ein mystisches Erlebnis: ich wurde aus dem Alltagsbewusstsein ins Leben reingekippt. Ab dem Zeitpunkt war ich gehalten, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. Die seinerzeit vermeintlich hilfreichen Hände waren nicht das, was sie vorgaben zu sein. Auf meinem Weg habe ich mir eines bewahrt: das Urvertrauen, das meine Eltern mir vermittelten. Angst hatte ich nie, mit einer Ausnahme: im 51.… Weiterlesen »
Das Unbekannte, die Dunkelheit, kann voller Schrecken sein – ja. Stecken zu bleiben im Traum(a), im Geburtskanal, nimmt den Atem. Ich habe es erfahren. Wenn ich nur um mich selbst kreise, finde ich mich nicht, finde ich keine Heilung. Wenn ich mich öffne, neue Wege gehe, Hilfe annehme, Mut finde, kann Heilung geschehen. Wir können heil(ig)e Räume finden und Erfahrungen teilen und neu Atem holen. Danke barfuß und wild, eine Lebensschule, die mir diese Räume (auf)zeigt, Nahrung bietet, wo meine Seele Atem holen kann, um mich weiter zu ent-wickeln und zu befreien von (Alt)Lasten.Ich kann immer wieder neu anfangen, darf… Weiterlesen »
Amen. Pace e bene. Wir sind alle geliebte Kinder.
Ja, Jesus war ein Heiler. Und wir als seine Jünger sollen ebenfalls Heiler sein. Und – Widerspruch, Jan! – wir müssen das genauso machen wie er. Was hat denn Jesus gemacht? Er hat Gelähmte und Blinde und Stumme geheilt. Dabei war er kein Magier, er war Mensch wie du und ich. Wer ist stumm? Stumm ist man, wenn man keine Stimme hat, wenn man nicht gehört wird. Stumm sind unsere Mitmenschen am Rande der Gesellschaft, die Ausgestoßenen. Ich kann zu ihrer Heilung beitragen, indem ich ihnen zuhöre, mir ihre Sorgen und Ängste anhöre und ihnen eine Stimme gebe. Christliche Politik… Weiterlesen »
Stark
Danke für deine berührenden Worte!
So sehe ich das auch. Jesus war ein Heiler, kein Zauberer.
Wir können auch heilen mit unserem Tun, indem wir sichtbar machen was nicht gesehen wird.
Ich persönlich empfinde diese Worte mit Verlaub als plakativ. Ob denn Wahres daran ist, kann man indes nicht auf den Einzelfall reduzieren. Ich habe zweieinhalb Jahre eines harten Weges einer sehr profunden, intensiven Traumatherapie durchschritten und kann mich mit diesen Worten nicht identifizieren. Ein „Außerhalb“ des Trauma gibt es nicht, noch nicht einmal theoretisch. Es gibt immer ein mit!! der traumatischen Erfahrung. Menschen, diesen Gedanken aufoktroyierten zu wollen setzt unter Druck, das halte ich für falsch. Viel besser ist es darauf zu fokussieren, wer man NEBEN oder sogar mit diesem Trauma sein kann, wenn man den Mut hat, nach dem… Weiterlesen »
Lieber Jan liebe Marion Küstenmacher recht vielen Dank für euren Podcast.Man kann immer wieder in diese Folge reinhauen und findet immer neues auf und erbauliches..Dankeschön.