Ich bin ganz Frieden, Liebe, Licht und ein bisschen »Du kannst mich mal«.
Vor Jahren habe ich einmal auf einer Reise in einer Gemeinschaft von Kapuzinern übernachtet.
Ich war damals ein junger Franziskaner, und beim Abendessen fiel mir ein Bruder auf, der sich furchtbar über einen Telefonanruf aufregte, den er bekommen hatte.
Er schimpfte wie ein Rohrspatz.
Später beim Spülen erfuhr ich, wer dieser Bruder war: der Autor, dessen spirituelle Bücher mich jahrelang begleitet und inspiriert hatten und den ich verehrte.
Ich hatte ihn nie persönlich getroffen, und nun passte das Bild, das ich mir gemacht hatte, nicht zusammen mit der Szene beim Abendbrot.
Damals war ich sehr enttäuscht, denn ich hatte mir mein Idol ganz anders vorgestellt.
Heute weiß ich: Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten. Und viel Licht ist KEIN Mittel, um Schatten loszuwerden. Im Gegenteil – der Schatten wird noch größer.
Das gilt vor allem für den Schattenbereich der eigenen Persönlichkeit.
Es lohnt sich, die eigenen Vorstellungen und Bewertungen hinter sich zu lassen und das zu erforschen, was im Schatten liegt: das, was ich lieber vermeide und verbergen möchte – und deshalb meistens auch schlecht bei anderen annehmen kann, die sich das »erlauben«.
Schatten gehört dazu und ist erst mal nicht per se schlecht (wenngleich es Dinge gibt, die gut und gerne im Schatten bleiben können), sondern birgt immer auch Potenzial.
Deshalb ist Schattenarbeit ein Teil jedes gesunden spirituellen Weges, würde ich sagen, und somit natürlich auch Bestandteil all unserer Kurse und Seminare, zum Beispiel in der QUEST oder in den EREMOS-WOCHEN (die ja im Grunde so etwas wie große Exerzitien sind).
Um den Schatten, unsere Selbstwahrnehmung und den Mut zur Wahrhaftigkeit geht es heute im dritten Teil der kleinen Mystikreihe mit Marion Küstenmacher.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
NACHHÖREN?
Hier findest Du die alle Folgen der Mystik-Reihe im Überblick:
Folge 1: Was Mystik ist ...
Folge 2: Aufwachen ...
Folge 3: Schattenarbeit ...
Folge 4: In die Leere gehen ...
Folge 5: Nach der Erleuchung ...
Folge 6: Weisheit ...
Der Buchtipp zur Reihe: »Wo Die Seele Atem holt« von Marion Küstenmacher.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich erlaube mir, mutig zu sein.
AUSATMEN
Ich nehme mich so an, wie ich jetzt bin.
JOURNAL
Was vermeidest und verbirgst Du (lieber)? Welches Potenzial verbirgt sich darin?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Neue Seelenanteile integrieren – die Liebhaberin, die Kriegerin, die Königin, die Magierin, das fühlt sich gut für mich an. Ich kann sooooo vielseitig sein, je nach Herausforderung.«
Silke
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
NEIN ich liebe nicht immer, nichts und niemanden und am wenigsten mich selbst in diesem So-sein. ICH BIN die leere Schale und öffne mich jeden Tag neu um zu bitten und empfangen den Segen obwohl ich weiß, dass ich gesegnet bin. JA ich liebe das Leben (und mich) trotz allem, denn das Leben mit Licht und Schatten gibt mir Möglichkeiten jeden Tag ein(-oder weg)zu tauchen in die Fülle der Gelegenheiten den Moment am Schopf zu packen mich dem Leben zu stellen das Licht hinauszutragen den Schatten einzuladen das Feuer zu hüten den Dank zu teilen DANKE für dieses lebendige Sein,… Weiterlesen »
Guten Morgen und Danke! Meinen Satz habe ich gerade geschenkt bekommen: Du bist in mir und ich in Dir!
Pfüati
Schepp😉
Danke! 🌸
Du erinnerst mich an mein Herzensgebet:
Du in mir.
Ich in dir.
Frieden in mir.
Ich danke dir.
..eine hilfreiche Erinnerung: das Ich-bewusstsein entwickelt sich während der Kindheit…sozusagen kind-ich ..wie in einem Mutterleib…aber nicht, um darin stecken zu bleiben ..mir scheint, alles ist uns wie ein Mutterleib: Voraussetzung, um zu wachsen UM darüber hinauszuwachsen… Familie, Gesellschaft…. Religion…und eben auch das Ich-bewusstsein….🙏
…und noch etwas erinnere ich gerade: für mich war es als Kind normal, dass wir Spielzeug gemeinsam hatten…es gab nicht die Möglichkeit, sich mit Besitz zu identifizieren…im Rückblick betrachte ich dies als großen Segen…
..und noch etwas kommt mir gerade: eine hilfreiche Übung aus den eremos Wochen: die Stille Tat…etwas für ander tun..ohne dass jemand davon erfährt…UND : vertrauen, dass andere für mich etwas tun, ohne dass ich davon erfahre..
Danke für die Ermutigung zum „Du kannst mich mal!“🙏🏼 Ich bin in den letzten Monaten dabei, aufzuräumen, im Innen und Außen. Immer wieder träume ich von Kellerräumen, wo ich vor verschiedenen Herausforderung stehe. Auch heute Nacht. In der Vergangenheit waren da oft Schuldgefühle, wenn es in Kontakten mit Anderen Schwierigkeiten gab. Oft hatte ich das Gefühl, nicht genügend getan zu haben, ich fühlte mich verantwortlich für Sachen, die gar nicht in meinem Handlungsbereich lagen. Nun lerne ich, zu mir zu stehen, meine Bedürfnisse und Grenzen zu achten und auch die der anderen. Langsam aber stetig komme ich in Situationen, wo… Weiterlesen »
Sorry aber du kannst mich mal wird immer starker. Bin so enttäuscht von meinem Sohn muss Abstand ertragen. Da hilft nur. Das Böse Wort
Etwas denke ich jedesmal bei der Aussage: „Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.“ Nämlich: Wenn ich mehrere Lichtquellen aufstelle, dann verschwinden die Schatten zunehmend, zumindest die harten Schlagschatten, und das Licht wird weicher und die Konturen sanfter. Was heißt das jetzt für eine gesunde Spiritualität? Vielleicht so viel: Zünde mehrere Kerzen an, Nachttischlämpchen, Deckenfluter und Lagerfeuer, und schau hin, wie sich der Tanz der Schatten dann verändert. Ich wage keine physikalische Prognose über das, was dann geschieht, ich wage nur, die Hoffnung zu nähren, dass ein Mehr an Licht möglich ist, und ein graduelles Schwächerwerden der Schatten. Aber… Weiterlesen »
Lieber Jan, Du hast mir mit diesem Spruch wieder mal aus der Seele gesprochen.👍👼😉Lieber Jan momentan verstehe ich manche Menschen überhaupt nicht mehr, plötzlich redet eine Person nicht mehr mit mir mit der ich mich vorher gut verstanden habe, Früher hätte ich mich drüber geärgert und es lange mit mir rumgetragen ,heute stell ich die Person sofort zur Rede was sie für ein Problem hat ,wenn ich nicht weiß was los ist , aber dann denk ich“ du kannst mich mal“ und ignoriere sie, wenn sie nicht mit der Sprache raus will. Ich habe niemals mehr Lust auf diese Spielchen… Weiterlesen »