
Kleine Erinnerung: So groß der Drang auch sein mag, alles auszusprechen, manche Dinge bleiben besser ungesagt.
In der jüdischen Tradition wird der Gottesname nicht ausgesprochen.
Unter keinen Umständen.
Und das führt dazu, dass alle Begriffe, die man sich stattdessen zurechtgelegt hat, zum Beispiel »HERR« (Adonaj) oder »DER NAME« (Hashem), immer nur Platzhalter für das Unaussprechliche sind.
Diese Tradition ist eine schöne Erinnerung daran, das Wort »Gott« nicht allzu leichtfertig zu verwenden.
Und wir wissen, welche Wunden das hinterlassen kann.
Generationen sind mit der Vorstellung eines »lieben Gottes« aufgewachsen, der aber alles andere als lieb ist, sondern als strenger »Big Brother« über alles wacht, was man als Nächstes falsch machen könnte.
Diese Art von religiöser Indoktrination ist geistlicher Missbrauch.
Kein Wunder eigentlich, dass viele Menschen mit so einem »lieben Gott« nichts mehr zu tun haben wollen.
Sich zu arrangieren (»Gott lässt mich in Ruhe, und ich lasse ihn in Ruhe«), ist eine Möglichkeit, sich aus der Unterdrückung durch diesen »lieben Gott« zu befreien.
Welche (spannenderen) Alternativen es noch gibt, das ist Thema im Podcast heute.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Mit meinem Gott …
AUSATMEN
… überspringe ich Mauern. (Ps 18,30)
JOURNAL
Gott ist für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Berührung des Göttlichen, ein Erkennen, ein Ankommen und Angenommensein trotz oder gerade indem ich auch die schmerzlichen Begegnungen und Situationen willkommen geheißen habe. Ich gehe mutiger und gütiger mit mir selbst um.«
Petra
WILDE WEISHEIT
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Diese Erinnerung brauche ich tatsächlich manchmal.
Allerdings lerne ich jedes Jahr dazu
Danke für diese wieder so inspirierenden Gedanken an diesem Morgen. Mir ist dabei auch die Elia-Geschichte in den Sinn gekommen, die in starken Naturbildern von der Erfahrung eines Gottes erzählt, der eben nicht im Erwartbaren und Machtvollen zu finden ist, sondern sich dem Elia (nach existentiellen Erschütterungen und Konflikten) vielmehr im Unverfügbaren offenbart – hier im leisen Sausen (1. Könige 19, 11-12). Darin zeigt sich für mich nicht ein Gott, der allmächtig eingreift und errettet, sondern der uns als Geschöpfe in der Schöpfung vielmehr durch seine spürbare Gegenwart in oft erstaunlicher Weise berührt und bewegt. Sich für diese Wildheit zu… Weiterlesen »
Die Rede vom „lieben“ Gott hat eine Wurzel in dem Satz der 1. Schöpfungsgeschichte „Siehe, alles war sehr gut“. „Gut“ ist eine moralische Kategorie. Es kann aber auch meinen „ es war alles gut aufeinander abgestimmt, ein gut funktionierendes Netzwerk“. Das hebräische Wort tow kann (in seltenen Fällen) auch bedeuten „schön“ – siehe die Schöpfung war schön, eine ästhetische Kategorie. Andererseits ist Gott auch Liebe. Das würde ich etwas stärker betonen wollen – das heißt nicht harmlos und immer lieb. Und es gilt immer „Allahu akbar!“, wie unsere muslimischen Glaubensgeschwister sagen „Gott ist größer“ – als alles, was wir von… Weiterlesen »
Eine weise aeltere juedische Frau (84 Jahre) sagte mir als ich vor 45 Jahren studiert habe : „Jadallah, Du machst Dich schlechter als Du bist, weil Du viel sprichst und vorallem dumme Sache. Sie hat Recht, weil ich viel gesprochen habe. denn ich hielt mich nicht an die Weisung Gottes: „Seis still, denn in der Stille ist Eure Staerke“. Wer viel spricht und von sich viel denkt, ist dumm. Darum der Zitat:“So groß der Drang auch sein mag, alles auszusprechen, manche Dinge bleiben besser ungesagt.“