Dieser Spruch soll kein Aufruf zur Gewaltanwendung sein, aber eine Erinnerung daran, welches Potenzial in der Aggression verborgen liegt.
Viele haben gelernt, Wut, Zorn und Ärger zu unterdrücken. Aber bekanntlich findet die Wut immer einen Weg in die Welt. Entweder finden wir einen Sündenbock, den wir dann stellvertretend martern. Oder wir richten die Wut gegen uns selbst. Und im schlimmsten Fall werden wir passiv aggressiv – was deshalb so schlimm ist, weil die Wut dann äußerlich freundlich und sanft daherkommt, aber dennoch nadelstichartig Schmerz zufügen kann.
Von der Kunst, wütend zu sein, erzählt eines meiner Lieblingsmärchen: Die Geschichte vom Froschkönig. Erst als die Königstochter den Frosch an die Wand klatscht, verwandelt er sich in einen Prinzen. In diesem Moment zeigt sie ihr wahres Gesicht, was sie wirklich will (nämlich nicht mit einem Frosch schlafen und nicht mehr dem Vater gehorchen). Die Kunst besteht darin, den Frosch so an die Wand zu klatschen, dass er überlebt und wiederum in seine Kraft kommt (so gibt es auch eine Kunst, sich an die Wand klatschen zu lassen und das zu überleben – das wäre die Perspektive des Frosches).
Für Beide – Prinzessin und Frosch – geht es darum, verborgene Potenziale aufzudecken und interessanter Weise führt der Weg dahin offenbar über eine wahrhaftige Aggression. Das Wort Aggression bedeutet ursprünglich »nahe herangehen«. Und darum geht es: Der Wirklichkeit nicht auszuweichen, sondern sich ihr mutig zu nähern, dem Wolf in die Augen zu schauen – und ihn schließlich nicht zu töten, sondern zu zähmen.
Pace e bene,
Jan.
P.S.: Unsere Sommerpause dauert noch eine Woche. Ab dem 29.8. gibt es wieder täglich Seelenfutter.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich muss nicht »lieb« sein.
AUSATMEN
Ich darf meine Wahrheit zeigen.
JOURNAL
Wie zeigst Du Deine Wahrheit?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich habe täglich Erfahrungen mit mir machen dürfen z.B. in der Arbeit an meinen Schatten. Es sind nicht nur die Anteile in mir, die ich mehr oder weniger bewusst verstecken möchte, nein, es sind auch die Anteile in mir, die gern gelebt werden möchten, aber noch im Schatten liegen und die sich nicht trauen herauszukommen und ans Licht zu kommen. Darunter sind Eigenschaften und Fähigkeiten in und an mir, die gern gelebt werden würden, sicherlich auch zur Freude meiner Mitmenschen.«
Beate
EREMOS-WOCHEN
GEBET
Große Liebe,
komm in meine Wut,
nicht um sie zu übertünchen,
nicht um sie zu unterdrücken,
nicht um sie zum Schweigen zu bringen,
sondern um sie von Herzen hörbar
und spürbar und sichtbar werden zu lassen.
Gib mir den Mut,
mich zuzumuten
mit dem, was mein Herz
bewegt und belastet.
Gib mir den Mut
nicht zur Gewalt,
sondern zur Wahrhaftigkeit.
Amen.
PERLENGEBET
…, der mit uns auferstanden ist.
Danke dafür, dass die Prinzessin sich nicht vom Frosch erpressen lassen muss, nur weil er den Ball raufgetaucht hat.
Sie darf ihm ihre Grenze zeigen, auch wenn der Vater auf Dankbarkeit besteht.
Sie darf auch energisch – Energie-reich – sein!
All das kenne ich sehr gut! Pace et bene! Maria
Was würde Jesus tun, wenn er heute nach Afghanistan schaut? Vielleicht genau das?!
Was für tiefe und ermutigende Idee! Wahrhaftig und Königlich zu leben! Also keine Frösche mehr wach küssen, sondern mit Kraft herausfordern, dass sie sich endlich verwandeln:) Danke:)!
Willkommen zurück! Schön, dass du wieder da bist – ich habe das Seelenfuttter vermisst…
Danke für dieses Seelenfutter und die Atempause, und noch einen gesegneten Sonntag euch allen! Pace e bene
Ach, wie gut das tut…😉
Schade, dass wir das so oft vergessen.
Grüße
Thomas
Naja, den Frosch an die Wand zu knallen, so oder so übel. Ich könnte vor Wut und meinen Herzschmerzen,die mir meine Vermieterin beschert hat und meine Katze vergiftet hat, ich könnte ihr den Kochlöffel in den Halse schieben und umrühren, das, was meine Katze erbrach, von ihrer Kochkunst, das es ihr hinten wieder rauskommt. Nun. Das lassen ich natürlich und gehe den richtigen Weg, Abgrenzungen, sie kommt nicht mehr an mich heran und vergiftet mich. Ich habe Verstärkung und suche nach einem neuen schönen ländlichen Zuhause, wo meine Katze wieder zurückkehren kann, wenn sie möchte. Es werden konsequent Grenzen eingehalten… Weiterlesen »
Früher hat mich meine Wut z.B. über Chefs oder Arbeitskollegen fertig gemacht , ich habe versucht sie zu unterdrücken , hatte Magenschmerzen, manchmal ist mir aber auch der Kragen geplatzt bei soviel Sturheit oder auch Arroganz . Jetzt gehe ich durch meine Entspannungsübungen im Voraus mit Fingerjoga auf dem Weg zur Arbeit und noch so einiges zu der Person hin und rede mit ihr superruhig und versuche eine Lösung in Ruhe zu finden und sage entspannt was ich davon halte. Das ist ja auch von Mensch zu Mensch verschieden. Mit manchen Menschen kann man supergut reden und ist gleich auf… Weiterlesen »
Wenn wir uns aufregen, ist das ein psychosomatischen Prozess, bei dem Ursache und Wirkung neben den persoenlichen Oarametern auch von der individuellen Bildung beeinflusst wird und da haette ich gerne einen direkten Bezug zur Ursache von Jesu Unmut.
Was für ein AUFRUF (FÜR mich): Sei (kein) Frosch – sei (keine) Prinzessin – geh näher heran – nimm wahr – was brauchts? Zeig deine WAHRHEIT ! SEI DU ! Hinterfrage! Ich bin/war sowohl als auch und habe und wurde an die Wand geklatscht, in Gedanken, Worten und Werken … JETZT gilt es (für mich), die Geschichte neu zusammenzufügen, aufzustehen, einzustehen, zu SEIN, was ICH BIN. DANKE für das WUNDERbare Gebet. DANKE für das WUNDERbare Seelenfutter aller Beteiligten und und DANKE, dass ich SEIN darf wie ich gewollt bin.
…und ICH danke DIR für deinen wunderbaren Kommentar, den ich eben erst gesehen habe. Ich fühle mich dir sehr verbunden. Besonders gefällt mir deine Sprache: begeistert und begeisternd, impulsiv und lebendig und gerade dadurch irgendwie “wahrhaftig“ und glaubwürdig….aus jeder Zeile spricht die Freude über den Weg, den wir gehen (dürfen) Danke und ich wünsche dir eine wunderbare Adventszeit. Maria
Liebe Maria, danke für diese Rückmeldung. Ja, das bin ich wirklich, wenn ich sein darf/kann 😉 und bin, wie ich bin … Wie schön, gemeinsam den Weg zu gehen.