
Es ist Zeit, dich anzunehmen, wie du bist, denn du wirst den Rest deines Lebens mit dir zusammen sein. Fürchte Dich nicht.
Im Durchschnitt werfen Deutsche pro Kopf 82 kg Lebensmittel im Jahr in die Mülltonne.
Angesichts der Tatsache, dass Menschen auf der Welt leben, die nicht einmal eine Schale Reis am Tag haben, spricht das für sich: Etwas stimmt da nicht.
Wir leben ganz offensichtlich in einer Kultur, die »Reste« nicht besonders schätzt.
Und dabei geht es nicht nur um Tonnen von täglichem Brot, die auf dem Müll landen.
Es geht auch nicht bloß um Rücksendungen von unbenutzten Gegenständen aus dem Onlinehandel, die nicht wieder verkauft, sondern entsorgt werden – weil es vermeintlich billiger ist.
Jenseits der politischen, sozialen und ökologischen Aspekte gibt es auch eine spirituelle Seite.
Denn am Umgang mit dem »Rest« (welcher Art auch immer) zeigt sich unser Verständnis vom Leben, von der Welt und vom ganzen Kosmos.
Ein guter Ausgangspunkt für mich ist, mir bewusst zu machen, dass es von Anfang an immer nur der »Rest« meines Lebens war und ist, der vor mir liegt.
Was daraus folgen kann, ist Thema im Podcast heute.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
REZEPT
PIZZA
Teigfladen wurden schon in der Antike belegt. Aus der griechischen Pita wurde später die Pizza. Im 16. Jh. begannen arme Bauern in Süd-Italien ihre Pizza mit Tomaten zu belegen. Die hatte zuvor niemand essen wollen. Hildegard von Bingen warnte noch ausdrücklich vor dem Verzehr der Tomate. Da die armen Bauern aber nichts anderes hatten, wagten sie es - und es war köstlich. Die heutige Pizza war geboren und wurde mit allem belegt, was gerade zur Verfügung stand.
HIER DAS REZEPT ...
Für den Pizzateig
1kg Mehl (Weizen 405)
700ml Wasser
29g Salz
3g frische Hefe
zu einem geschmeidigen Teig verkneten und für eine Stunde bei Raumtemperatur ruhen lassen. Nach 30 Minuten einmal dehnen und falten.
Teiglinge von ca. 250g abstechen und zu einer straffen Kugel schleifen.
Die Teiglinge 5 Stunden abgedeckt ruhen lassen, bis sie ihr Volumen verdoppelt haben.
Verwende dann kein Nudelholz, sondern forme die Pizza nur mit den Fingern und verwende dafür, damit der Teig nicht festklebt, kein Mehl, sondern
Grieß.
Dann kannst Du die Pizza belegen.
1 Dose Tomaten (400 ml)
1 TL Salz
1 Zehe Knoblauch
1 EL Oregano
1 EL Tomatenmark
6-8 EL Olivenöl
Für die Tomatensauce kannst Du alle diese Zutaten - ohne das Olivenöl!!! - am besten mit einem Mixer zerkleinern. Das Olivenöl darf nicht in den Mixer, weil es sonst bitter wird! Du rührst es zuletzt am besten per Hand in die Sauce. Diese Tomatensauce ist die Grundlage für den Pizzabelag, bei dem im Grunde der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Beleg nach Belieben
Am besten gelingt die Pizza, wenn Du einen Backstein verwendest. Du kannst aber auch einfach ein Blech mit aufheizen.
Heize den Stein (das Blech) mit Ober- und Unterhitze auf 250-300 Grad.
Die Pizza kommt direkt auf den heißen Stein und sollte nur 8-10 Minuten backen.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich bin ein Teil des Lebens.
AUSATMEN
Ich muss mich nicht fürchten.
JOURNAL
Schreibe (einen Brief) an Dich selbst. Sprich Dir Mut zu für den nächsten großen Übergang in Deinem Leben, der vor Dir liegt. Zähle alles auf, was Dir zur Verfügung steht, um diesen Schritt gehen zu können.
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Mein Vertrauen in Veränderungen, die zu einem zärtlichen Umgang mit der Schöpfung führen, der ja gar nicht mehr alltäglich ist, ist gestiegen. Mehr Frieden in der Welt hängt auch von meinen eigenen Entscheidungen und meinem Standvermögen ab, in einer klaren Haltung, die in einer Annahme des Status quo anfängt, die Welt mit offenen Augen sehn.«
Bruder Gerhard
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Da muss ich an den sorgfältig abgeleckten Eisteller denken! 😋 An manchen Sommerabenden wurden wir Kinder für unsere Mithilfe auf dem Feld mit einem Streifen „Fürst-Pückler-Eis“ von Langnese belohnt. Da blieb kein Rest auf dem Teller zurück.😊 Hefezopf- oder Brotreste wurden zu Serviettenkloß, Brotsuppe oder Semmelbrösel verarbeitet. Speisereste kamen in den Schweineeimer oder wurden zu den Hühnern gebracht… Schweine gibt es nicht mehr auf dem elterlichen Bauernhof, aber altes Brot bringe ich auch heute noch meiner Mutter für die Hühner. Aus vertrockneten Brezel- und Brötchenresten mache ich seit einiger Zeit Knödel oder Suppe. Leider passiert es mir trotzdem hin und… Weiterlesen »
Liebe Theresia, den Teller ablecken, dass erinnere ich auch – eine wie ich finde, sinnliche Erfahrung…
👍😊Ja, da hast du Recht, liebe Regina! Genau so schön, wie die Teigschüssel mit dem Zeigefinger sauber“lecken“.😉
ich schlürfe auch gerne Salatsoße aus der Schüssel 😋😜
Lieber Jan, danke für die Impulse. Sie erinnern mich (Jahrgang 1958) an meine Kindheit, bezogen auf Nahrung und Konsum überhaupt. Das finanzielle Budget meiner Eltern war bescheiden. Meine Mutter verfügte über ein großes Maß an Kreativität in allen Bereichen. Die Nahrung wurde überwiegend aus den Erträgen des Gartens bestritten, sprich, die Dinge wurden mit der Hände Arbeit erwirtschaftet – heute quasi fast nicht denk-/machbar. Reste gab es nicht, weil sie jeden Rest irgendwie auf die Teller zauberte. Als Kind habe ich wenig Begeisterung für den Kohlrabi-Eintopf im Hochsommer aufbringen können; zum Essen gezwungen wurde ich nie. Aber zum Abendessen stand… Weiterlesen »
In unserer überfütterten Gesellschaft, die in vielen Bereichen das Maß verloren hat, ist es nicht ganz einfach, Wertschätzung zu vermitteln/ zu leben. Aber was ist schon Ein-Fach?
Pace e bene
Lieber Jan, danke für das inspirierende Feuerwerk deiner Gedanken…
Ergänzend dazu
Privare heißt rauben… Privatwirtschaft heißt Raubwirtschaft
Heil sein bedeutet ganz , vollständig sein..das Gegenteil von elitär, exclusiv ausschliessend
Was mir not-wendig erscheint : generationenübergreifend denken fühlen handeln lernen…
..wie eine Fremdsprache…es tut nicht weh..und es hat sich wohl kaum einer beschwert, eine fremde Sprache gelernt zu haben.. anstrengend ist es dennoch…und gewiss lohnenswert…für alle
Danke für diese bedenkenswerte Folge – für mich fängt das Bewusstsein für die Heiligkeit der Dinge, (den schönen wie den brüchigen und verletzten) in ihren vielfältigen Lebenszusammenhängen mit der Haltung an, wie ich etwas um mich herum wahrnehme, beschreibe, wertschätze – nicht nur das, was ich „habe“ bzw. „wegwerfe“, sondern das, was unsere Mitwelt, zu der wir immer und überall gehören, ausmacht. Aus diesem Grund gehe ich die meisten Wege im Alltag innerhalb der Stadt zu Fuß (was ökologisch nebenbei eine besonders schonende Mobilität ist – aber das könnte man jetzt schon wieder für Privataskese halten…). Um den „guten Fußabdruck“… Weiterlesen »
Liebe Susanne, beim lesen kommt mir folgender Gedanke : Geschmack (wieder) an Heiligkeit empfinden…ein Kind würde eine Zigarette oder Schnaps spontan als schlecht schmecken…aber es könnte lernen, sich einzureden, dass das gut schmeckt, weil das andere sagen…usw…
Danke Euch allen für die vielen guten Gedanken! Danke, Dir lieber Jan, auch für die hoffnungsvolle „ATEMPAUSE“!
Meine Mutter hat früher immer täglich ein Riesenbrot für unsere grosse Familie gebacken. Wenn es angeschnitten wurde, zeichnete sie ein Kreuz mit dem Messer auf das Brot. Es geschah fast nebenbei und doch ist es für mich und meine Geschwister in bleibender Erinnerung. Der Wert und die Heiligkeit des Brotes sind in mir tief verankert. Dafür bin ich meiner Mutter sehr dankbar.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag!
Maria H.
Ja, das kenne ich auch noch von meiner lieben Mutter…ein Kreuzauf der Unterseite des Brotes, bevor es angeschnitten wurde…
und kreative Verwertung aller „Reste“ in der Küche für uns fünf Kinder, nachdem mein Vater früh gestorben war…
Bei uns gab es immer Nudelauflauf, mit allen Resten.
Danke lieber Jan! Wieder eine wunderbare Folge der sonntäglichen Podcasts. Was mir so auffällt ist, dass viele Leute jammern über die Trockenheit und trotzdem bedenkenlos, gedankenlos ihr Wasser verschwenden. Ich versuche mit sehr wenig Wasser auszukommen, denn ich empfinde es als das Kostbarste was wir haben. Und es tut mir fast körperlich weh, wenn ich Leute sehe, die einfach den Wasserhahn laufen lassen beim Händewaschen, oder kaltes Wasser einfach in den Abfluss runterlassen so lange bis das warme kommt. Ich fange alles auf und verwende es weiter. Und meine „Essenreste“ verwerte ich immer entweder in Nudelsalat, Nudelauflauf oder Gröstel, oder… Weiterlesen »
Aus allem was zaubern… das habe ich (Jahrgang 1959) schon von meiner Mutter gelernt: Arme Ritter, Bratkartoffeln, Restesalat… Neu entdeckt habe ich z.B. …im Toskana-Urlaub: Panzanella (leckerer Brotsalat) und Acquacotta (Tomaten-Brotsuppe) …und im vergangenen Jahr z.B.: Gemüsefond aus Resten. Da kann ich Strünke, Schalen, Reste usw. von dem Gemüse, das ich zubereite, erst (im Tiefkühler) sammeln und dann mit Wasser, Lorbeer, Nelken, Pfeffer, Salz langsam und gemütlich auf mittlerer Temperatur köcheln, bis alles weich ist. Abseihen, durch ein Tuch filtern, nochmal aufkochen, in sterilisierte leere Marmeladen-/ Gemüse-/ Fonds-Gläser füllen. Schmeckt jedesmal anders, aber immer gut und intensiv und individualisiert Risotto… Weiterlesen »
Meine Sympathie gilt Gottfried, weil die Menschen mittlerweile so viele Dinge erfunden und in den Nahrungs- und Stoffkreislauf gebracht hat, für die es auf dieser Welt keinen richtigen Platz gibt (z.B. Atommüll, Glyphosat, Mikroplastik …)