
Wir brauchen die anderen, die wachen, wenn wir schlafen, die glauben, wenn wir zweifeln, die beten, wenn wir nur noch schweigen. Wir brauchen die anderen, die mit uns gehen, die mit uns hoffen und bangen, die müde sind und nicht verzagen, die wir beanspruchen können und die wir mit unseren Sorgen und Nöten beladen.
Karl Rahner (1904-1984)
Vor einiger Zeit bekam ich eine Anfrage vom Magazin »Andere Zeiten«.
Ich sollte einen Artikel über das Fest Himmelfahrt schreiben.
Puuuh …, ausgerechnet.
Ich halte dieses Fest für sehr problematisch, ja, gefährlich.
Es fördert nämlich, meine ich, eine Spiritualität von oben oder »nach oben«.
Und das war offenbar schon am Ursprung des Christentums ein Thema.
In der Apostelgeschichte, an der Stelle, an der von der Himmelfahrt erzählt wird, hat der Autor gleich eine Warnung eingebaut.
Den Jüngern, die dem in den Himmel auffahrenden Auferstandenen hinterherschauen, erscheinen zwei Engel und fragen: Was starrt Ihr zum Himmel empor? Geht nach Hause!
Eine prophetische Szene, die leider wenig Beachtung gefunden hat.
Viel zu viel ist im christlichen Mainstream in den Himmel gestarrt worden, meine ich.
So konnte eine Spiritualität entstehen, die das Himmlische dem Irdischen vorzieht.
Und diese Spiritualität ist die Grundlage für jene konsequente Zerstörung der Erde, die wir aktuell erleben.
Wie eine Spiritualität »nach unten« aussehen kann, die den Himmel erdet, darum geht es heute im Podcast.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich spüre Boden unter meinen Füßen.
AUSATMEN
Ich bin verwurzelt und getragen.
JOURNAL
»Himmlisch« bedeutet für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich konnte erkennen und dann auch erfahren, dass wirklich alles im Körper beginnt. Das war mir so noch nicht bewusst. Eine sehr wichtige Erkenntnis! Nachdem ich dieses Jahr schon einige Krankheiten inklusive Krankenhausaufenthalten zu durchleben hatte, ist das ein ganz wichtiger Punkt, und ich habe begriffen, mein Körper verdient viel mehr Fürsorge und Beachtung! Als Kopfmensch ein schwerer, aber auch gangbarer und interessanter Weg, mehr ins Spüren zu gelangen.«
Renate
WILDE WEISHEIT
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Mir gefällt der Begriff „depressives Insichgekehrtsein“, denn das ist tatsächlich der Zustand, der mir sehr „liegt“ und gut entgegen kommt.
Jetzt grade finde ich das ziemlich arrogant, weil ich mich auf dem „besser als all die anderen“ lange Zeit gut ausruhen konnte 🙈.
Danke für alle Gedanken und den heutigen Impuls, Jan.
WIR brauchen einander um sein zu können, die/wie WIR SIND, um uns zu entwickeln, zu entfalten.
WIR brauchen die Natur, weil wir SELBST Teil der Natur sind.
Dieses WIR-Gefühl wärmt gerade mein Herz, lässt mich in den Kokon schlüpfen, um das Wunder zuzulassen.
Danke für dieses schöne Bild des Himmels auf Erden in dem ich Teil bin und mitwirken darf.
Pace e bene
Voriges Jahr habe ich zum Muttertag den folgenden Text notiert, der vielleicht auch zum Himmelfahrtstag passt – seien wir alle Mutter, Be-Wahrer dieser wunderbaren Schöpfung, des Himmels auf Erden:
Jede(r)
ist
MUTTER
und
ver-ANTWORT-lich
für sich selbst und
für die Nächsten (Generationen),
für die Erde, unsere Mutter.
SEIN
zwischen Tun und Ruh’n
VERBINDET
uns Erdlinge miteinander,
mit allem Göttlichen, mit dieser Schöpfung.
Wir alle sind Teil der Natur, sind Natur,
Mitschöpfer Mitgestalter
dieser wunderschönen Welt und mit
ver-ANTWORT-lich.
Wir alle sind
Mütter und Väter
für und in dieser einen Welt.
MUTTER SEIN VERBINDET.
Zunächst hat mich das Bild zum Podcast abgeschreckt. (Es erinnert mich an den Machtmissbrauch von „Wachturm“ und ähnlichen Endzeit-Schreckgespenstern….)
Nun aber:
Danke Jan für Deinen Impuls und Deine Einladung zum Perspektiv-Wechsel!
„Halt an, wo laufst du hin, der Himmel ist in dir;
Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“ (Angelus Silesius)
Lieber Jan,
herzlichen Dank für deinen heutigen Podcast mit den vielen wunderbaren Gedanken/Anregungen!
V.a. der Gedanke vom Schmetterling, der seine eigenen Flügeln nicht sieht, hat es mir besonders angetan.
Auch habe ich mich zum Schluss an meine Kindheit erinnert, wo wir in unserem Dorf, in dem ich damals aufgewachsen bin, immer am Dienstag vor Christi Himmelfahrt den „Bittgang“ hatten und auf Feldwegen (also in der Natur draußen – für uns Kinder damals natürlich super) um das Dorf herum spaziert sind.
Nochmals vielen Dank und pace e bene!
Liebe Maria,
Lieber Jan,
genau der Gedanke, der es dir angetan hat, schmerzt mich und veranlasst mich, mal wieder zu schreiben, sogar bevor ich den podcast höre, in dem vlt ein anderer Blickwinkel auftaucht:
Ich bedachte noch nie, dass der Schmetterling seine eigenen Flügel nicht sehen kann. Wie grausam, er sieht wie schön die anderen sind und weiß nicht,..
Das erschűttert mich gerade.
Liebe Jutta,
…vielleicht brauchen wir auch da die anderen, damit wir uns gegenseitig sagen können, wie schön unsere Flügel sind.
Passend zum heutigen Seelenfutter ein Gedicht von Gudrun Pausewang::
„Zweifelst du? Ich glaub für dich.
Zweifle ich, glaubst du für mich.
Schlaf! Ich wache.
Wach! Ich ruh.
Tröstlich der Schimmer:
Einer von uns, ich oder du,
einer bläst immer in die Glut.
Das zu wissen tut gut.“
Zum Glück hat dass heutige Seelenfutter einiges von gestern wieder gut gemacht, lb Jan , denn das hat mir soviel Angst gemacht, dass ich es „ausblenden“ musste….
Danke für das wunderschöne Gedicht, Maria.
Ich hatte schon vor dem Hören des Podcasts so eine Ahnung, dass „Lieber Gott mach mich fromm …“ darin vorkommen könnte.
Meine Mutter hat mir das immer vorgebetet, wenn sie mich abends ins Bett brachte, als ich ein kleiner Junge war:
„Lieber Gott mach mich fromm, dass ich in den Himmelkommamen.“
Genau so: Himmelkommamen. Und ich kann dieses Gebet bis heute kaum anders hören als mit diesen heruntergeleierten letzten Worten.
Danke für Deine erfrischende Betrachtung der Himmelfahrtsgeschichte, Jan.
Lieber Jan, der heutige Podcast wirkt auf mich himmlisch. Das Gebet „Lieber Gott, mach mich fromm…“ erinnere ich aus meiner Kindheit, ich mochte es nicht; ich war weder fromm noch brav. Sozialisiert in einem katholisch (= Mutter)/ atheistischen (= Vater) Elternhaus, wurde mir an dem Tag (ich war im 12. Lebensjahr), als meine Mutter sich das Leben nahm, bewusst, dass Gott nicht mein Verbündeter ist – ich kündigte ihm die Freundschaft. Vier Jahrzehnte meines Lebens habe ich das abgearbeitet und an dem Punkt, als es gesundheitlich um mein Überleben ging, habe ich mich mit dem Schöpfer versöhnt. Seitdem kommt Gott… Weiterlesen »
Erich Fried hat das in einem Gedicht für mich beschrieben:
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Pace e bene
💖
Lieber Jan Wiederneinmal DANKE von Herzen für diesen wunderbaren Podcast und deine Arbeit! Es berührt mich zutiefst, dass du diese Forschungen und Erkenntnisse hervorhebst und teilst – JA – wir brauchen einander- und das ist wunderschön! Ich empfinde es als so heilsam, deine Gedanken und Interpretationen zu hören, die in mir immer wieder ein JA – SO ist es gemeint! wach rufen. Erzählungen vom wilden Gott, Spiritualität „nach unten“, nach innen einkehren, nach Hause gehen – still werden und das Neue wachsen lassen (ImagoZellen der Raupe, die es ermöglichen, dass sich der Raupenkörper so grundlegend transformiert). Mehr davon – BITTE-… Weiterlesen »
Alfred Brendel schreibt: Daß es Teufel
im Grunde gar nicht gibt
hat uns kürzlich
der Leibhaftige selbst verraten
Wir haben dies
betrübt zur Kenntnis genommen
und beschlossen
in Zukunft
uns selbst an die Wand zu malen…..
Danke für die alle so wunderbar von destruktiven Denkmustern befreienden Gedanken!