Es gibt keinen Weg
ein perfekter Mensch zu sein,
aber eine Million Wege,
um ein guter zu sein.
Martin Mächler (1881-1958)
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – sagt Erich Kästner, und tatsächlich ist es so, dass Perfektionisten selten wirklich ins Handeln kommen, weil es ja immer noch etwas zu verbessern gibt.
Deshalb steckt hinter dem heutigen Adventskalendertürchenshortcast auch eine Einladung, jegliche Vorstellung von Perfektionismus oder Reinheit aufzugeben, weil mit ihnen – das kann ich jetzt schon sagen – kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Ich wünsche Dir ein schönes viertes Adventswochenende.
Pace e bene,
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich muss nicht perfekt sein.
AUSATMEN
Ich bin echt.
JOURNAL
Denke liebevoll an etwas, das nicht perfekt ist in Deinem Leben. Was ist aus dieser Unvollkommenheit alles erwachsen? Was könnte daraus erwachsen, wenn Du es zulässt?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich kann sehen, dass ich Schritt für Schritt weiterkomme, Kraft und Mut gewinne. Ich beginne zu verstehen, dass ich nicht alles richtig machen kann, es nicht allen recht machen kann, dass ich auch an mich denken soll, dass ich etwas wert bin.«
Sibilla
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns im Grab gelegen hat.
Oh, was für ein schönes Bild! Trotz meiner Unvollkommenheit bewirke ich etwas. Wunderschöner Gedanke, mit dem ich in den heutigen Tag starte.
Danke Jan!
So schön die Geschichte vom Wasserkrug. Vielen Dank dafür
Ich bin nicht perfekt, aber ECHT! Nichts auf der Welt ist perfekt. Ich liebe das Unperfekte. Ich bin unperfekt. Doch mit dem Unperfekten bin ich authentisch. Ich liebe, was ich tue, mache aber im Grunde nichts perfekt. Das geht ja auch gar nicht. Ich liebe meine Kinder, habe sie aber bestimmt nicht perfekt erzogen und begleitet, ich liebe Sport, bin aber alles andere als perfekt 😄. Ich male gern, aber in Kursen werden meine Werke häufig mitleidig betrachtet. Ich lerne gerade französisch und auch das ruckelt mächtig. Und das Singen im Chor hat mich auch nie in irgendwelche Chöre gelockt… Weiterlesen »
Liebe Sandra, Du sprichst mir aus der Seele…
Welch wunderbare Lebenseinstellung, Sandra.
Danke Jan, für das Kalendertürchen dieses Tages. Perfekt zu sein verbinde ich emotional mit „Stillstand“; das Nicht-Perfekt-Sein bedeutet für mich Bewegung und Leben ist Bewegung,
in diesem Sinne bewege ich mich weiter auf meinem Weg.
Ich möchte auch nicht mehr perfekt sein wollen. Ich möchte echt sein. Diese Worte werde ich aufschreiben und mir an die Wand hängen, um sie immer wieder zu lesen. Was für eine Befreiung! Die Geschichte des Wasserträgers hatte ich schon einmal gehört und auch damals hatte sie mich sehr berührt. Und ich merke, dass es manchmal nur eine andere Sicht auf die Dinge braucht. Ich bin gut so wie ich bin. Ich sollte mehr auf meine Stärken schauen und nicht nur auf meine Fehler, meine Verletzungen. Aber mein innerer Kritiker ist nie zufrieden und meine innere Antreiberin möchte es immer… Weiterlesen »
Es war sogar sehr gut, danke Irina.Ich wollte auch immer geliebt sein, habe mich verbogen, war beliebt, und doch hat immer was gefehlt. Heute stopfe ich die Löcher selbst und meine Socken sind Zeugen davon ;-).
Oh wie schön, Petra. Vielleicht kannst du ja mal schreiben, was dir auf diesem Weg geholfen hat.
Liebe Grüße und einen schönen Tag.
Liebe Irina, seit gestern suche ich die Ant-WORT, verwerfe sie wieder, bin im Verstand, bin im Herzen, in mir, weit weg von mir … Es war/ist der Weg selbst, den ich gehen muss(te), heute sage ich durfte. Das Angenommen sein und Annehmen-was-ist-lernen haben mir geholfen, das So-Sein-dürfen und das Spüren von echter Verbundenheit und Liebe, das Gehört-werden. Diese Erfahrungen sind die Geschenke (m)eines Lebens und haben mich nach-genährt und lassen mich weiter gehen, weiter leben und aufrECHT sein. Ich muss nicht beliebt sein ;-), ich darf ich sein und l(i)eben.Danke für deine Frage, sie wird weiter in mir wurzeln und… Weiterlesen »
Und vielleicht kann ich es eines Tages so machen wie Sandra. Einfach machen, ohne perfekt sein zu wollen. Das wäre schön.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.
Pace e bene
Ich liebe das Unperfekte 😉 , v.a. die Kinder, die noch so echt und natür-lich sind. Ich liebe diese Geschichte aus Indien. Ich liebe die Wildblumen am Straßenrand und ich liebe das Lied von Leonhard Cohen. Ich liebe meine Flecken – erst jetzt und heute – ja, sie sind Teil meines Lebens. Viele Flicken übereinander geben auch Halt. Ich liebe die Lebensschule. Ich bin unvollkommen und das ist gut so, denn dann gibt es immer wieder etwas neu zu entwickeln, neu zu lernen und zu lachen, wenn ich kurzfristig versuche Flecken zuzudecken, ich will die Tischdecke lieber zu-schmücken mit den Wildblumen… Weiterlesen »
❤️
Die Flecken mit Wildblumen zu-schmücken – noch so ein schönes Bild! Danke dafür!♥️
🙏❤
Vielmals schon die Geschichte gehört – heute tief neu berührt – Danke
Schön dass es dich gibt pace e bene
der kaputte Krug……ich wurde schon einmal mit ihm verglichen.Mit Tränen in den Augen und Dankbarkeit im Herzen nehme ich mich an,so wie ich bin….von Herzen Danke Jan…..das hat so gut getan
Danke für das Lachen, das auf das herrlich profane bodenständige Bild der Tischdecke mit Flecken folgte.
Als sichtbares Zeichen eines guten Essens, alleine oder mit anderen, von Sättigung und einfach Gebrauch. Samt dem besten Geschirr, das nicht nur der Zierde oder einem virtuellen Ereignis dient – und ewig wartet, und nie Gefahr läuft, zu zerdeppern oder Makel davon zu tragen.
Oh ja, Humor und verschmitzte Fröhlichkeit können aus solcher Sicht auf die Unvollkommenheit erwachsen.
Ich werde jetzt die 2 verbliebenen handgeschliffenen Gläser meiner Uromi aus dem Abseits holen, und wünsche allseits einen fröhlichen unperfekten Samstag.
Vielen vielen Dank
Jeden Tag diese wunderbaren Worte.
Die Geschichte von dem Wasserträger kannte ich schon, aber so wunderbar erzählt kamen mir die Tränen.
Deine Worte jeden Tag tun so gut. Danke, danke. Heike
..von Herzen Dank für die so wundervollen Impulse sowohl in dem Podcast als auch den Kommentaren… Auch mich haben diese Worte inspiriert… Un-kraut ?…wer bestimmt das eigentlich ?… Oder ich erinnere mich an eine indische Geschichte über die Herstellung eines gitarrenartigen Instrumentes : man fertigt es, laesst es zu Boden fallen DAMIT es Risse bekommt für den bestmöglichen Klang…. …und als Tischler bin ich tagtäglich mit dieser Perfektionsfrage konfrontiert…und seit vielen Jahren habe ich meine Kunden eingeladen , gemeinsam Möbel zu fertigen…mit dem Erfolg, dass auch Risse nicht nur dazugehören…sondern oft sogar als einzigartig im doppelten Sinn erlebt werden… Erich… Weiterlesen »
..noch ein Gedanke zur Reinheit :
Im Orient wird die Seele mit einer reinen Fensterscheibe verglichen, durch die das Licht erst durchkommt, wenn der Schmutz , die Schleier entfernt sind…
…ich denke, so wertvoll die Flecken auf dem Tisch sind… Die Risse durch die das Licht kommt, wie Leonhard Cohen es besingt…so wertvoll ist es auch die Schleier und den Schmutz immer wieder zu entfernen..
..und noch etwas ist mir zu dem Thema neues Gewand gekommen : Kleider machen Leute ?!?… Wie du kommst gegangen wirst du empfangen…habe ich gelernt…es gibt also viel zu verlernen…und zu lernen…
Welch ein Advent….
…und noch ein kurioser Gedanke kommt mir gerade noch : ich habe oft für den Film Möbel bauen sollen, die aber Flecken und Risse haben müssten, DAMIT sie nicht neu sondern echt aussehen … .🙂
Wie sehr die Gedanken wirken… Gerade kommt mir folgender : der perfekte Krug ist genauso gut wie der unperfekte mit den Rissen… Da ich zeitlebens tendenziell zu den „unperfekten“..bis hin zu „schädlich“ eingestuft wurde…gottseidank ich dies aber oft gar nicht wusste…merke ich dennoch, dass in mir eine latente Abwertung von denen die ein perfektes Leben leben zu überwinden ist…nur ein Beispiel : als nie katholisch) verheiratet…mit unehelichen Sohn…darüber hinaus nicht mehr als Paar mit der Mutter lebend…usw….klingt nicht perfekt..ist nicht perfekt…was aber nicht dazu führen darf, die Menschen, die diese Vorstellungen erfüllen , geringer zu achten….
Danke für deine Gedanken. Ich hätte es nicht so gut ausdrücken können, sehe es aber ähnlich. Wenn das Perfekte unangestrengt gelingt und nicht zu einer Abwertung des Unperfekten führt, ist es doch auch ok. Ansonsten wäre ja das Unperfekte das Perfekte 😉
Sehe mich selbst aber noch viel zu sehr in der Anstrengung und bin sehr dankbar für den Podcast und die vielen Impulse hier.
Ein dickes Dankeschön an alle und ganz besonders an dich, lieber Jan.
Ich bin so unperfekt wie es nur sein kann. Früher wollte ich auch immer perfekt sein. Ich war mit meiner Freundin in einem ganz vornehmen Restaurant und hatte schon Angst durch zu atmen um ja nicht auf zu fallen und alles richtig zu machen. Wir bekamen den Hauptgang und ich hatte Wiener Schnitzel, ich war damals noch sehr jung. Das Restaurant war sehr voll. Und ich begann mein Schnitzel zu schneiden und das Messer war sehr stumpf und nichts ging. Das Schnitzel ließ sich nicht schneiden und rutschte mit einem Wutsch vom Teller und landete beim Nachbarn unterm Tisch wo… Weiterlesen »
Früher gab es viele solcher unperfekten Situationen, auch wenn mir grade bei einem Chef wo man viel Respekt hat die meisten Ungeschicke passieren, obwohl man alles richtig machen will. Ich weiß noch eine Anekdote mit einem Chef wo ich immer Respekt hatte im Praktikum im Krankenhaus bei einer Magenspiegelung. Neben dem Bett vom Patienten stand immer ein Tisch der immer festgestellt war, ausgerecht diesen Tag nicht. Ich wollte das Kopfteil von dem Patienten höher machen und wollte mich an dem Tisch abstützen, im Glauben er ist festgestellt und wusch, schob sich der ganze Tisch weg und ich konnte mich grade… Weiterlesen »
Sicher hätte auch etwas sehr schönes geschehen können, weil auch bei dem ganzen perfekt sein wollen viele Ängste dabei waren und ich habe doch viel geschafft in meinem Leben, habe aber auch Sachen abgebrochen , weil ich unperfekt war und Angst hatte davor zu perfekt zu werden. Ich war auch im Englischkurs und hatte nie die Chance es richtig zu gebrauchen weil ich nie weggefahren bin und wenn ich mit jemanden Englisch rede, rede ich mit Händen und Füßen und wir verstehen uns prächtig und werde in meiner Unvollkommenheit noch gelobt wie gut ich Englisch könnte.:-))) Komischerweise fallen mir auch… Weiterlesen »
Und auch in der Natur ist nichts perfekt: Man weiß inzwischen, dass es keine Unendlichkeiten gibt, weder ein perfektes Vacuum, noch etwas unendlich Heißes.
Und sogar in der Mathematik gibt es einen Satz (nach Kurt Göbel), der besagt, dass es Sätze gibt, die wahr sind, aber nicht bewiesen werden können.
Schräg, nicht wahr
Schön schräg und wunderbar😊