Ich mag den Geruch von Regentagen, den Duft von frischem Kaffee, meinen Hängemattenplatz an der wilden Wiese und Sonnenuntergänge. Es sind solche Dinge, die mich daran erinnern, dass das Leben keinen Aufwand braucht, um wunderschön zu sein.
Was gibt es zu genießen?
Wenn wir diese Frage in Kursen stellen, dann dauert es manchmal, bis eine Antwort kommt. Und ich kann das gut verstehen. Ich brauche selbst einige Zeit, bis ich für mich eine Antwort darauf finde und mir vor allem auch erlaube, sie auszusprechen.
Oft kommt mir meine Antwort nämlich banal und unbedeutend vor. Und dann ist da auch noch so ein tiefer liegendes Gefühl, es sei nicht ganz in Ordnung, etwas zu genießen. Wo kommt das bloß her?
Es fällt mir jedenfalls leichter, Probleme, Defizite und Mängel zu benennen – bei mir und bei anderen.
Die Ursache dafür könnte in den vergangenen Jahrhunderten liegen. Denn in der christlichen Tradition sind Genuss, Ekstase und Fülle eben nicht als Segen, sondern weitgehend als Ausdruck unserer Sündenverfallenheit (Erbsünde) betrachtet worden – und ja, das hat offenbar auf mich und meine Weltanschauung abgefärbt, ob ich will oder nicht.
Deshalb gibt es heute im Podcast ein paar grundsätzliche Überlegungen dazu und eine große Einladung vom Mangelbewusstsein ins Füllebewusstsein – oder theologisch gesprochen: von der Spiritualität der Ursünde zur Spiritualität des Ursegens.
Pace e bene
br. Jan
PODCAST
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich bin gesegnet von Anfang an.
AUSATMEN
Nichts kann mir meine Würde nehmen.
JOURNAL
Was gibt es zu genießen?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich nehme mir mehr bewusste Zeiten, um in die Ruhe zu gehen, zu meditieren und Gott im Draußen zu erleben.«
Marion
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Wunderbare Sendung vom Ursegen! DANKE!
Ich habe mir gestern – nach einem anstrengenden Tag – eine kurze Auszeit im Wald gegönnt. Und habe es sooo genossen, einfach da zu stehen, in einem Sonnenstrahl, die Vögel zu hören und die Stille, das üppige Grün zu betrachten und alles in mich aufzunehmen.
Ja, das Leben IST wunderschön und voller Wunder – trotz allem 🌱🌻🔥
Danke Jan, das war heute sehr schön.
Ich wohne auf dem Land und freue mich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit und zurück die Tiere auf den Weiden und Höfen zu sehen und tatsächlich auch zu Grüßen und mich mit ihnen zu freuen.
Danke für diesen Beitrag, Jan! Dein Podcast ist für mich zum Frühgottesdienst am Sonntag geworden …
Bei der Frage der Ursünde gibt es noch eine markante Bibelstelle, die in meiner theologischen Ausbildung auch zum Kanon gehörte, den wir Auswendiglernen mussten: „Das Dichten und Trachten des Menschen ist böse von Jugend auf“ (Genesis, im Kontext der Noah-Geschichte). Mich würde interessieren, ob es auch da einen Übersetzungsfehler gibt. Oder wie sich der Text im Lichte einer
Schöpfungsspiritualität deuten lässt. Vielleicht hat jemand einen Gedanken dazu …
Wie Jan schon sagte: die Bibel ist ein dickes altes Buch und es hat viel Widerspruch darin Platz. Ich bin über diesen quälenden Fragen schon grau geworden und dieses Buch hat mich schon oft angezogen und abgestoßen… aber erst jetzt lerne ich, auch selber zu widersprechen – wir dürfen ja auch Gott widersprechen, ohne dass er sich abwendet – im Gegenteil, so entsteht erst der Dialog zwischen Ich und Du. Die Tradition zu lesen bedeutet auch: Hirn einschalten (die Bibel fiel nicht vom Himmel, sondern sie ist Glaubenszeugnis, Antwort des Menschen auf Gottes Anruf … und vieles mehr.) LG Thomas
Guten Morgen,
welch ein wunderbarer Text für heute.
Ich empfinde es jedesmal so, wenn ich in meinem Garten gärtnere oder entspanne…auch wenn ich meine Waldrunde gehe oder am Meer bin.
Die Natur ist voller Wunder. Ich stelle jedesmal fest, es braucht nicht viel, was die Seele erfüllt.
Dazu gehören für mich auch die Kinder … sie sind das kostbarste, was wir haben, die unseren Schutz und unsere Liebe brauchen.
Von der Ursünde zum Ursegen!!!
Wie wunderschön!! – Genauso .
Welch ein Geschenk –
Danke Jan, für deine erfüllenden Worte zum Sonntag.🦋🌺☀️
Ich finde fast ständig und überall irgend etwas zum geniessen😊. Ich nehme viele kleine Dinge wahr, die andere übersehen, weil sie gestresst durch die Gegend eilen. Von Aktivität zu Aktivität. Jede Minute ist verplant. Ich denke, viele Menschen nehmen sich die Zeit nicht, um einfach da zu sein und zu geniessen. Sie denken, sie verpassen dann etwas oder sie „haben keine Zeit“ dafür. Geniessen braucht Zeit und (innere) Ruhe und es ist vorteilhaft, die eigene Gesellschaft zu mögen😉.
Vielen lieben Dank für diese sehr berührenden Worte. Ja, tatsächlich heißt es im neuen Testament, dass Jesus möchte, dass wir das Leben haben – das Leben in seiner ganzen Fülle. Genau das habe ich gestern meiner Mutter gesagt, als sie anfing, von der ewigen Verdammnis zu erzählen. Das macht sie mittlerweile bei fast jedem Gespräch- sie kommt immer wieder mit dem Gedanken – und zitiert dann die Bibel – dass auf ewig verloren ist, wer nicht an Jesus glaubt. So setzt sie jedes irdische Leiden in Relation dazu. Sie sagt mir dann: meine jetzigen Schmerzen sind nichts dagegen, wenn ich… Weiterlesen »
Wow, Danke für die Folge des Segens.
Seit ca. 2 Jahren denke ich immer wieder: „Wir Christen haben Eden vergessen.“
Das hat heute wunderbar dazu gepasst.
Der Beginn war nicht Sünde, sondern Segen.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag auf irgendeinem Weg zu denen gelangt, die noch mit dieser Erbsünde -Haltung leben, denken, fühlen.
Es ist ein entscheidender, grundlegender Unterschied, gesegnet, geliebt durchs Leben zu gehen.
Wie viele Menschen brauchen diese positive Spiritualität!
Pace e bene!
Danke vielmals für DIESE Sicht auf den Ursegen!
Hallo Jan, bei den 4 Grund Qualitäten bin ich als „gute Katholikin“ am Sex hängen geblieben. Die Aufteilung in Extase und Intimität (Furchtgedanke) regt mich noch sehr zum Nachdenken an. Mit Nahrung innerlich und äußerlich, so wie ein Kind /Baby (ggf auch ideell) in die Welt zu bringen, damit kann ich sehr viel anfangen. Auch wenn die Gedanken neu sind.
Wieder ein sehr heilender, wohltuender und bereichernd er Beitrag. Vielen Dank🙏
Maren
Vor vielen Jahren habe ich das Buch “ Der große Segen“ von Matthew Fix gelesen: Ich war im Krankenhaus, es war eine verdächtige Stelle in meiner Brust entdeckt und punktiert worden. Unsere Kinder waren damals noch klein….Ich wartete auf mein Ergebnis…Das Buch hatte ich auf einen Buchtipp hin bestellt – und in diesen Tagen von A bis Z verschlungen , und – ich war glücklich, durch und durch, obwohl ich nicht wusste, was auf mich zukommen würde. Von da an habe ich immer nach dieser Spur gesucht, habe dabei die Mystiker entdeckt, und dann auch Richard Rohr, der mein wichtigster… Weiterlesen »
Und ich bin so dankbar, dass du, lieber Jan, diese Spur so vielen Menschen zugänglich machst auf eine wunderbar frische und wohltuende Weise! Dafür wünsche ich dir und euch allen Segen des Himmels! Mit allen guten Wünschen Herta
Danke Jan, für Deine Gedanken; ich empfinde sie wie eine Regenbogen. In einem katholisch-atheistischen (Mutter/ Vater) Elternhaus sozialisiert, habe ich meinen Sohn vor 34 Jahren bewusst nicht taufen lassen. Ein Freund (Pfarrer) erläuterte mir, warum er die Taufe grundsätzlich ablehne. Meine Familie reagierte ablehnend, konnte das nicht verstehen – ich setzte mich durch. Ich nährte meinen Sohn, Ulli, den ich als Geschenk des Schöpfers betrachte, mit Liebe und Fürsorge, schenkte ihm Zeit, bis er im Alter von 19 Jahren beschloss, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Unsere Beziehung gestaltet sich bis heute auf Augenhöhe, immer wieder bereichernd für mich. Was gibt… Weiterlesen »
Gestern hatten wir ein Ulli-Regina-Date; wir genossen ein Ludovico-Einaudi-Konzert in der Berliner Waldbühne, es regnete aus einem unbeschreiblichen Wolkenhimmel, dabei schien die Sonne, der Wind wehte, die Vögel zwitscherten was das Zeug hielt und ich verspürte eine tiefe Dankbarkeit an das Leben,
Pace e bene
Vielleicht hatte Augustinus (wie viele andere Kirchenmänner bis zum heutigen Tag) eine befriedigende Lust daran, uns zu sagen, dass wir alle verdorben/verdammt sind, um die eigene Überheblichkeit demonstrieren zu können? Du hast Recht, Jan, wahrscheinlich geht um Macht. Aber sehe ich darin auch wieder mal die Doppelmoral: das Ausblenden der eigenen Schlechtigkeit und den Sadismus anderen gegenüber. Eigene Unsicherheit als Erleuchtung getarnt… Wie ist es möglich, dass wir größere Erfüllung darin finden, uns zu kasteien, anstatt einfach drauf los zu leben? Wieso ist uns dieses „Leben in der Fülle“ so suspekt? Ist es erst etwas wert, wenn es wehtut? Essen,… Weiterlesen »
Eine Spiritualität die bodenständig ist. Danke Jan
Ich genieße es mit meiner Tochter zu frühstücken am Sonntag und das wir über alles reden können in diesen Momenten. Und ich genieße es mit unserem Meerschweinchen das momentan ein wenig kränkelt, er hatte eine Zahnoperation hinter sich, zu kuscheln nach dem Aufpäppeln. Er schaut mich dann immer ganz lieb an und klettert auf meiner Schulter hoch und kuschelt bei mir.:-))) Er ist ein ganz besonderes Meerschweinchen. Er hat sich früher wenn es mir schlecht ging oder ich krank war, im Käfig, er steht neben meinem Sessel neben mir hingelegt und hat über mir gewacht , solange bis ich morgens… Weiterlesen »
Lieber Jan, vielen Dank für diesen wunderbaren Podcast. Ich habe ihn auch an meine Schwester und meinen Bruder weitergeleitet. Wir stammen aus einem christlichen Elternhaus und haben auch gelernt, dass bei der Taufe die Erbsünde genommen wird. Ich habe mich immer gefragt, wie so ein kleines wundervolles Wesen eine Erbsünde haben kann und es als Erwachsene noch mehr hinterfragt und für mich persönlich als Unsinn abgetan. Gestern kam deine Bestätigung. Das hat mich so gefreut und meiner Schwester ging es auch so. Gott ist Liebe. Das sehe ich an so vielen Dingen. Ich reise viel und erlebe überall wo ich… Weiterlesen »
Danke Jan, dass Du Mut machst zum selbstbewussten Umgang mit Tradition und überlieferter Lehre – wir können uns selber inspirieren lassen – und das ist richtig gut!
Danke für diese Gedanken über den Ursegen! Ich bin tief berührt!