
Am tiefsten Punkt der Transformation magst du das Gefühl haben, dass alles auseinanderfällt, aber in Wirklichkeit kommt alles zu deinem höchsten Gut zusammen. Du wirst gedrängt, dich zu entwickeln und aus deiner Komfortzone herauszukommen, damit du deine wahre Größe leben und erleben kannst. Heiße den Wandel willkommen.
»Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein« sagt Jesus im Johannes-Evangelium (12,24).
In diesem Satz und in diesem Bild ist im Grunde der ganze Kern der christlichen Tradition enthalten (die – ganz nebenbei bemerkt – vom Ursprung her eine Schöpfungsspiritualität ist).
Klingt schön. Und trotzdem ist das Bild herausfordernd.
Denn beim Weizenkorn finden wir es durchaus normal und nachvollziehbar, dass es in die Erde fällt und auseinanderfällt und keimt und dass daraus eine Ähre wird mit vielen neuen Weizenkörnern.
Aber was ist mit unserem Sterben?
Was braucht es, damit wir unser eigenes Sterben nicht ausschließlich als Katastrophe oder gar Scheitern betrachten müssen?
Was braucht es, um auch die vielen kleinen Tode und Abschiede und Krisen des Lebens als Wandlungsprozesse betrachten zu können?
Darum geht es heute im Podcast – und ich kann hier schon verraten: Die für mich schönste Antwort auf diese Fragen ist »Brot« 🙂
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
REZEPT
LANGSAMES WEIZENBROT
370ml Wasser mit
14g Salz in eine Schüssel geben.
0,5g frische Hefe* mit
20ml Wasser verrühren.
Das Salzwasser in eine Schüssel geben.
600g Weizenmehl 550 abwiegen und
zum Salzwasser geben.
Zum Schluss die aufgelöste Hefe dazugeben.
Das ganze mit der Hand zu einem homogenen Teig vermischen, aber nicht kneten.
Die Schüssel mit einer Frischhaltefolie abdecken, damit der Teig keine Feuchtigkeit verliert.
Den Teig insgesamt 20-24 Stunden* bei Raumtemperatur (20 Grad) stehen lassen, dabei alle 6-8 Stunden den Teig dehnen und falten: Mit einer angefeuchteten Hand den Teig in der Schüssel am Rand greifen, hochziehen und die entstandene Teigzunge in die Mitte der Teigkugel legen. Das ganze wiederholen, bis die ganze Teigkugel einmal komplett gedehnt und gefaltet ist. Das ganze alle 6-8 Stunden, also insgesamt 2 Mal wiederholen.
Nach der Reifezeit den Teig auf eine bemehlte Fläche legen und nicht kneten, sondern nur falten. Dabei sanft abschlagen, d.h. die Blasen aus dem Teig schlagen (nach Belieben).
Die entstandene Teigkugel mit dem Schluss (da wo die Falten zusammen kommen, und wo das Brot später im Ofen aufreißen kann) nach unten in ein Gärkörbchen oder eine Schüssel mit einem bemehlten Tuch legen und ca. 60-120 Minuten (je nachdem, wie stark abgeschlagen wurde) gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Ofen zusammen mit einem Gusseisernen Topf ca. 45 Minuten vorheizen auf 250 Grad.
Den Teigling aus dem Gärkörbchen oder der Schüssel in den heißen Topf fallen lassen, sodass der Schluss oben liegt.
Den Topf mit Deckel in den Ofen schieben. Die Temperatur auf 230 Grad runterdrehen.
30 Minuten mit Deckel backen.
15 Minuten ohne Deckel backen.
Nach dem Backen das Brot sofort aus dem Topf auf ein Rost setzen und auskühlen lassen.
(Du kannst das Brot auch auf einem Backstein oder mitvorgeheiztem Blech backen – am besten dann aber mit Dampf, d.h. zu Beginn des Backvorgangs ca. 50-60ml Wasser im Ofen verdampfen.)
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*0,5g frische Hefe kannst Du nicht abwiegen. Wenn Du eine kleine Hefekugel formst, dann hat sie einen Durchmesser von ca. 8mm – das kannst Du einfach mit dem Lineal abmessen.
** Es kommt nicht auf eine oder zwei Stunden an. Du setzt den Teig einen Tag vorher an. Z.B. 14 Uhr am Tag vor dem Backtag Teig mischen, 22 Uhr dehnen und falten, 7 Uhr am Backtag morgens dehnen und falten, 14h am Backtag Teig zu Ende verarbeiten und backen, auskühlen lassen und ab 18 Uhr kann das Brot angeschnitten werden.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich begrüße alles, was jetzt zu mir kommt.
AUSATMEN
Ich weiß, dass es meiner Heilung dient.
JOURNAL
Wo in Deinem Leben hast Du (gerade) das Gefühl, dass etwas auseinanderfällt? Betrachte das im Kontext von Wandel und Entwicklung? Was siehst Du jetzt?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich bin im Leben oft eher den harten Weg gegangen und besinne mich die letzten Monate … ein sanfter langsamer Wandel, der Entspannung zulässt und zu (Los)Lösungen führen kann.«
Sonja
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Mein berufliches Leben ist auseinandergefallen, es hat nur noch Scherben !
Vielleicht war es Zeit dafür. Was gibt es denn für Alternativen? Deine Fähigkeiten sind ja deswegen nicht weniger geworden. Und Du auch nicht. Von Deiner Kompetenz ganz zu schweigen
Das tut mir leid!
Ja danke Jan für diesen Impuls . Ich bin professioneller Bio Bäcker seit gut 40 Jahren . Im laufe dieser Jahre sind zweit wunderbare Unternehmern entstanden die aus diesem Impuls der Gemeinschaft des Teilens und Fürsorge heraus backen . Mit heute zusammen 300 Mitarbeitern.Brot und das begleiten der Reife sind meine größten Lehrer im Leben geworden , und das gar nicht Intellektuell sondern als Erfahrung . Und nun mit 68 Jahren versuche ich das Wesentliche daraus , bisschen losgelöst vom Unternehmerischen Tun zu verstehen , zu erkennen und zu teilen .
Danke für deinen großartigen Einsatz! 🙏🏼 Zu deinen Worten zum Thema „Reifung“ sind mir die sehr sehenswerten Filme „Die Brotrebellen“, die auf Arte letztes Jahr gesendet wurden, eingefallen. Besonders beeindruckt war ich von dem Franzosen, der in Georgien mit Sauerteig Biobrot aus alten Weizensorten backt. Er spricht mit so einer großer Achtung über das Getreide und wie der Sauerteig zum Lebenslehrer für ihn wurde. Und tief berührt hat mich der Brotrebell aus der Bretagne oder Normandie, der immer ein Segensgebet beim Teigzubereiten spricht.
Danke Hans Paul.
Wo backst du bzw deine 300 Mitarbeiter?
Anerkennende Grüße
Jutta
JuttaBerlin9
auf Telegram
Mir gehts nicht anders. Beziehung kaputt, Karriere steht still, bin im Moment allein. Von den großen Katastrophen ganz zu schweigen. Und trotzdem geht es einfach besser weiter.
Hallo Karl ! Wünsche dir von ganzem und ehrlichem Herzen , trotz allem , ganz viel Zuversicht und Mut .
Danke Jan für den ganz tollen heutigen Beitrag. Schade dass wir soweit von Bingen wohnen. Du ermutigst uns, indem was wir schon tun, dh Agape feiern mit Freunden und hinzu Gestoßenen. Gute Woche
Ein Lehrer gab mir folgendes mit auf den Weg: „Die Kunst des L(i)ebens besteht darin zu Sterben bevor wir Sterben“…Und : Was wir aufnehmen ( essen, verdauen ) müssen ist mehr als die körperliche Nahrung: es ist immer auch geistige und seelische Nahrung … in diesem Sinne erlebe ich das Seelenfutter in dankbarer Freude
..noch ein Gedanke über das Teilen ( können ) : es hängt – wie so vieles – auch mit dem ( nicht) Nachahmenkönnen zusammen…wenn also Vorbilder fehlen …mehr noch: wenn wir vorgelebt bekommen, wie es scheinbar wichtiger ist zu lernen zu verdienen ( statt zu dienen ) und zu lernen , unterscheiden zu können, wer wann was verdient oder vermeintlich nicht …statt zu spüren , dass immer Gott selbst in und durch uns wirkt …( wo bleibt dann solche Vorstellungen ? )
Danke, Jan, für diese Gedanken heute! Ich bin in der Nähe von Stuttgart aufgewachsen und lebe nun schon lange in Bayern. Was ich hier sehr vermisst habe, waren schwäbische Brezeln und das schwäbische Landbrot. Daher habe ich immer Brot eingekauft, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch war und dieses eingefroren, so dass ich einen kleinen Vorrat hatte. Das Brotrezept, das ihr zu Allerheiligen 2021 geteilt habt, kommt diesem schwäbischen Brot am nächsten. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mich nun selbst mit diesem „Heimatbrot“ versorgen kann. Vielen Dank dafür!
Lieber Jan, auch diesen Podcast hörte ich während ich frühstückte. Oft höre ich ihn später nochmal ohne zu essen an. Ich will ihn mit einem gemeinsamen Schweigemahl verbinden. Ob mit Menschen von den Engelsburgern oder HELFA’s. Ende März, ich fahre vorher nach Dresden. Freund Friedemann trauert so stark um seine sehr unerwartet verstorbene Mutter. Sie hatte nicht am Gen Experiment teilgenommen. Deine Worte berühren mich an mehr Stellen, als ich hier schreiben möchte. Danke dafür. Danke dass Du diesen Bäcker UND sein Brot durch die Erwähnung würdigst. Wenn wir alle verbunden sind, dann weiß seine Seele es jetzt. Pace e… Weiterlesen »
So war das heute eher ein „Brot Cast“ statt Podcast. Vielen Dank für diese Impulse!
Der Gedanke, anderen etwas zu nehmen, sogar deren Leben, nur um selber LEBEN zu können, war für mich schon immer fast unerträglich. Manchmal wollte ich aufhören zu existieren, damit ich anderen nichts nehmen muss. Das war besonders in meiner Jugendzeit.
Den Gedanken von „fressen und gefressen werden“ könnte man umwandeln in „nehmen und geben“ oder „empfangen und weitergeben“.
Ich heiße den Wandel willkommen!
Maria