Früher brachte der Lärm die Menschen aus der Ruhe. Heutzutage ist es Stille.
Ernst Ferstl (* 1955)
Bist Du schon einmal im Meer geschwommen?
Kennst Du das mulmige Gefühl, wenn Du an die dunklen Tiefen unter Dir denkst.
Die Angst vor Stille ist ähnlich wie die Angst vor Tiefe.
Und ähnlich wie die Tiefen der Weltmeere längst noch nicht vollständig erforscht sind, ist auch die Stille (immer noch) ein Forschungsgebiet für (spirituelle) Abenteurer und Wissenschaftlerinnen.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Start in die neue Woche.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
Ich höre auf die Stille.
AUSATMEN
Ich spüre mein Lebendigsein.
JOURNAL
Wie würdest du dein Verhältnis zur Stille beschreiben? Ist sie eine Freundin, eine Feindin oder vielleicht eine unbekannte Reisebegleiterin?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich liebe es, mich auf dem Wasser zu bewegen. Es ist wunderbar, die Natur zu erleben und das Getragenwerden vom Fluss sowie das Einswerden mit der Kraft des Wassers, der man nicht wirklich mit Gewalt entgegentreten kann – man muss lernen, dieser Kraft zu vertrauen und sich ihr anzupassen. Hat man das entwickelt, hört das Denken auf, du wirst geführt und getragen, auch, wenn du natürlich dein Paddel nutzt, aber mit dem Fluss und mit der Strömung, nicht stur gegen sie. Auch die Gegenströmung kann man nutzen, wenn man sich ihr anpasst. Das erlebe ich auch im Wald oder in der Heide: Das stets bestimmende Ich wird klein, die Welt wird zum Wunder. Der Schöpfer ist einfach da – er braucht keinen Namen, er ist einfach der, der da ist, bei dir ist.«
Hubert
BARFUSS+WILD
PERLENGEBET
… der mit uns in den Himmel aufgefahren ist.
Guten Morgen Jan, danke für diesen wundervollen Vergleich: Stille als Abenteuer!😊🙏
Guten Morgen Jan, Ja, ich bin. Und ich finde Geborgenheit, wenn ich da weit draussen in die Tiefe schaue. Am meisten liebe ich es, Wassergymnastik draußen zu machen. In Süditalien dauert dieses Vergnügen eine Stunde und dann trinke ich mit Allen Espresso aus der kl. Thermoskanne, völlig erschöpft aber soo glücklich. Auch wenn ich sonst weder Koffein noch Zucker mag. . Das ist natürlich eine andere Stille da draußen und die Stimme der Trainerin, das lachen, schnaufen, usw der Anderen sind auch nicht leise. Aber ich höre mich nicht, sehr erholsam. Ich wünsche Allen ebenfalls einen leichten Start in eine… Weiterlesen »
Oh, dann bin ich wohl irgendwann im Laufe der Zeit stehen geblieben? Mich bringt immer noch Lärm aus der Ruhe. Wenn ich nicht immer wieder in die Stille gehe, komme ich mehr und mehr von mir weg bis ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich jetzt eigentlich will und was mir „aufdiktiert“ wird. Stille ist für mich ein Lebenselixier. Angst habe ich vor Höhe, manchmal vor der Dunkelheit, aber mehr noch, was oder wer dort vielleicht lauert…. Angst habe ich oft, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Vor rücksichtslosen Fahrern, die den Tod anderer in Kauf nehmen. Und natürlich… Weiterlesen »
Wir leben in seltsamen Zeiten. Angst vor Stille? Und es scheint ein gewisses Verständnis dafür zu geben. Doch wer lärmempfindlich ist (was meiner Meinung nach total „normal“ ist), gilt schnell mal als hochsensibel, also irgendwie leicht „krank“. Ich gehöre auch dazu, fühle mich aber völlig gesund – ganz normal vielleicht nicht, aber das macht nichts 😉.
Ich verbringe gerade ferienjobhalber eine Woche in einem Dorf im Grünen. Die ganze Zeit fällt mir auf, wie wahnsinnig ruhig es hier ist. Es macht mir bestimmt keine Angst, ist auch schön, mal ohne Störung zu schlafen. Trotzdem fehlt etwas, nämlich das Spüren von Leben und Lebensfreude. Ich habe mich definitiv vom Landei zur Stadteremitin (danke für diese Wortkreation) entwickelt. Ich freue mich, nach diesem Aufenthalt wieder auf „meine“ Stadt am Rhein😁👣.
Ich mag es auch nicht im Meer zu schwimmen, obwohl Wasser mein Element ist. Ich habe Angst vor der Tiefe…der dunklen Tiefe…ABER ich liebe ausgerechnet die Stille beim schwimmen…den Kopf unter Wasser und nix hören ausser das Wasserrauschen.
Aber ich bin ein Schisser und schwimme lieber im Becken …;-)
Stille empfinde ich als wohltuend und kostbar. Aber nicht maßlos.
Zum Lebendigsein gehört auch das Hören – Vogelstimmen, das Rauschen der Bäume im Wind, Musik… Alles im richtigen Maß und zur richtigen Zeit. Das kann man leider nicht immer steuern. Wenn z.B. ein Laubbläser stundenlang nervt, kann man sich kaum wehren. Dann drehe ich die Musik so laut an, bis ich den Lärm draußen nicht mehr hören kann. 🙂