
Wenn du das Gefühl hast, alles zu verlieren, erinnere dich daran, dass Bäume jedes Jahr alle ihre Blätter verlieren. Und sie stehen immer noch aufrecht und warten auf den Frühling.
Die Vorstellung, dass die Seele nichts Körperliches ist, hat sich weit verbreitet.
Es ist allerdings eine menschheitsgeschichtlich betrachtet ziemlich junge Vorstellung.
Für unsere jüdisch-christlichen Vorfahren zumindest ist sehr gut belegt, dass sie die Seele als Teil des Körpers betrachtet haben.
So bedeutet das hebräische Wort »nefesch« gar nicht ursprünglich »Seele«, sondern »Lebensatem, der durch unsere Kehle strömt«.
Aus »Lobe den Herrn, meine Kehle« wird erst in der griechisch-römischen Antike »Lobe den Herrn, meine Seele«.
Was wäre also, wenn wir Körper und Seele nicht getrennt betrachten, sondern als eine Einheit?
»Bei dieser These würde es aber bedeuten, dass wenn der Körper stirbt auch die Seele mit stirbt?«, schreibt Hermann.
Stimmt.
Was ich Hermann antworte, erfährst Du im Podcast heute – und ich kann schon verraten, dass ich nicht unsere Vorstellungen von Seele für das Problem halte, sondern die Vorstellung, dass Sterben einfach nur bedeutet, alles zu verlieren.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
JOURNAL
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Mein Leben lang schon hüte ich die Zeit, fotografiere vieles und jeden, schreibe Anekdoten auf. Als Kind habe ich, wenn es Zeit wurde, auf einem schönen Fest zu gehen, bewusst noch eine letzte Apfelschorle getrunken, unter Tränen. Doch nichts kann ich festhalten, nichts. Etwas habe ich dabei gelernt: Ich kann besser mit der Wehmut und dem Schmerz der letzten Male und des Abschieds leben, wenn ich sie bewusst lebe. Wenn ich diese Übergänge wahrnehmen, verinnerlichen und feiern kann. Feiern? Ja, feiern. Denn die Schwester der Wehmut ist die Dankbarkeit. Wenn ich die Übergänge bewusst zelebriere, siehe da, wächst neben mir oft die Dankbarkeit himmelhoch auf. Dankbarkeit für alles Gewesene und alles Gegenwärtige, Dankbarkeit für die Kinder, die mir anvertraut waren und sind, Dankbarkeit für unsere Familienzeit, wie sie war. Es ist wie immer: Licht UND Schatten, Wehmut UND Dankbarkeit, Blüten UND Fallobst.«
Melanie
BARFUSS+WILD
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Alles zu verlieren, zum Beispiel Haus, Frau und Kind, und das ohne dass einer der Beteiligten etwas dafür kann, rein durchs Schicksal eines Missverständnissen, ist schmerzhaft. Aber es hilft, solche Phasen als Übergang zu Segen, als Cocon, als Zeit des Reifens und als Erfahrung, an der man wachsen kann. Man sollte dann nicht traurig sein über das, was man verloren hat, sondern dankbar dafür, dass man das, was man verloren hat, lange erleben und leben durfte. Und auch wenn der kalte Winter dann erst mal da ist, kommt danach auch wieder der Frühling und es entsteht etwas neues Wunderbares. Wichtig… Weiterlesen »
Lieber Holger – dito, so auch meine Erfahrungen,
alles Liebe für Dich – Regina
Lieber Jan, von Herzen danke für den heutigen Podcast. Das mich prägende Ereignis, alles verloren zu haben: meine Mutter (Katholikin) schied aus dem Leben ( ich war 12 Jahre), mein Vater (Atheist) folgte ihr ein Jahr später. Im Abschiedsbrief an mich schrieb meine Mutter: „Mein Kind, wenn du im Leben nicht weiter weißt, vertraue auf dich und glaube an Gott.“ Dem Sterben meines Vaters wohnte ich bei und befand mich fortan in einem emotionalen Überforderungsmodus, denn Trauerarbeit fand nicht statt – ich wollte DAS überleben, weiterleben, mein Leben lag ja noch vor mir. Mit Gott hatte ich gebrochen, machte ihn… Weiterlesen »
Die Seelen meiner Eltern sind seitdem ein Teil meiner Seele, dafür bin ich dankbar. Beispiel: ich wollte mich wohnlich verändern. Bei der Wohnungsbesichtigung sah ich im Garten ein alten, verfallenen Rattan-Stuhl; dort saß sie, meine Mutter – und ich fühlte, dass ich angekommen bin, bei mir, mit ihr. Die Seele, ein wundersames „Ding“…
Pace e bene
P.S.: Das Sichtbare ist vergänglich, es bleibt die Liebe und die Erinnerung – in meiner Seele…
Persönlich mag ich sehr das Bild vom Schmetterling, der sich wandelt. 🦋Das geschieht in unserem Leben besonders in schwierigen Situationen, hat die für uns hart und eng sind, die für uns beinahe unerträglich sind. Aber es lohnt sich zu vertrauen, denn genau diese Situationen führen uns in eine neue Weite. Die Raupe🐛 konnte nicht fliegen, der Schmetterling🦋 kann fliegen. Diese Wandlungssituationen können immer wieder auf uns zukommen, und die letzte Wandlungssituation ist wohl unser Tod. Sehr schade, finde ich, dass kirchlich lang gelehrt wurde, dass Tiere keine Seele haben. Ich glaube, dass in der Natur alles beseelt ist, und dass… Weiterlesen »
Alles in der Natur ist beseelt. JA – alles ist EINS und wir sind TEIL
Und diese Erfahrungen / Begegnungen / Wahrnehmungen (er)leben zu dürfen,
die Verbindungen spüren zu dürfen ist das große Geschenk das ich im Leben erfahren darf, was mich zutiefst dankbar macht. Dieser Podcast und das Teilen mit euch im Kreis lässt wurdersame Bilder in mir auftauchen, mich Geborgenheit und Zuversicht spüren und tiefer atmen, daheim ankommen, in der Urseele verankert sein. Pace e bene.
Es gibt ein Lied von Joachim Goerke, das hat auch Worte, die Du nennst als Zeilen…und alles bleibt…und nichts geht verloren…im ewigen Fluss des Lebens….ich fühlte mich sehr wunderbar daran erinnert. Danke
Titel: Von der Quelle kommen wir
https://m.youtube.com/watch?v=kF_E4MUKCWY
Ein ganz wunderbares Lied.
Danke für’s Teilen,es hat mich tief berührt.
Lieber Jan, das ist der wunderbarste Podcast ever den ich von Dir gehört habe. Bin ganz erfüllt und werde meinen Sonntag damit verbringen, dem nachzusinnen, nachzuspüren, und in den Raum hinaus- und hineinzuhören. Vielen Dank! Pace e bene
Danke – ich glaube, wenn wir im Blick auf Körper und Seele Bilder der Verbundenheit beschreiben und so vielleicht andere Bildvorstellungen vom Tod entdecken, verändert sich gleichzeitig mitten im Leben unsere Beziehung zur Mitwelt. Wir versuchen dann nicht länger, am Klima oder an der Artenvielfalt zu schrauben, als wäre da eine Sache außerhalb von uns zu reparieren, sondern wir verstehen uns als ein Teil davon – unvollkommen, wandelbar, lebendig, wirksam, angewiesen aufeinander. Das verändert nicht nur Bilder, sondern auch unser konkretes „Beziehungsleben“ mit und in einer Welt, an der wir buchstäblich be-teiligt sind und bleiben.
Bei dem Seelenfutter heute habe ich zuerst nicht an den Tod gedacht, sondern an den Abschied der mir gerade aufgezwungen wird. Ich habe das Gefühl alles zu verlieren und jeden Tag wird noch ein „Blatt“ von mir abgerissen und bald steh ich tatsächlich wie nackt da, wie ein kahler Baum. Ich denke an Hiob in der Bibel. Ihm wurde alles genommen (viel mehr noch als mir) und er hat trotzdem nicht von Gott gelassen. Egal wie viele Abschiede, ich bin mit Gott verbunden, ich bin von Gott geliebt. Und ich darf auf den Frühling hoffen, der dann hoffentlich ganz zart… Weiterlesen »
Danke Jan für die professionelle und einfühlsame Antwortmöglichkeit im Podcast 123 zu meiner Frage, dass die Seele und der Körper eins sind und mit der inneren Schau eine Gewissheit (nicht Wissen) entsteht, das alles im Universum erhalten bleibt. Sowie die Menge des Regens auf der Welt immer gleich bleibt, auch wenn sich durch den Klimawandel sich geografisch Veränderungen ergeben.
Grundsätzlich stimme ich diesem schönen Vergleich gerne zu lieber Jan, zumal ich der Ansicht bin dass die klassischen Reinkarnations-Philosophien des östlicher Provinenz den tatsächlichen oder vermeintlichen Wahnsinn dieser Welt nachvollziehbarer erklären können als mach andere Philosophie oder gar Religion. (Siehe dazu auchH. Oberth in seinem Buch „Katechismus der Uraniden“.)
Dennoch stimmt der Vergleich leider nicht mehr. Erinnern wir uns an den trockenen Sommer und dem darauffolgenden trockenen Winter 2018. Zu viele Bäume (nicht nur Kiefern) sind im Winter abgestorben und hatten uns im darauf folgenden Frühjahr – ohne junges grün – traurig und schockiert zurück gelassen.
Packe e bene,
Johannes
Danke für diese wunderbare Sichtweise zum Leben und auch zum Tod.
Es gibt mir einen erweiterten Blick,
einen „entspannten Blick“
auf das Ganze.
Ich bin dankbar für dieses Sonntags Geschenk.
Wunderbar das podcast zu Seele Leib und Tod und Weite
Weit entspannt in die Welt das Leben die Seele grandioso Danke für die Worte Gedanken Sitze in Rumänien Sighisoara wir wandern die via transilvanica Natur Wald Weite weit ausgespannt entspannt ins Leben Danke Jan für deine Worte und Gedanken die ich mir heute habe schenken lassen von Seele zu Seele von Ganzheit zu Ganzheit von Herz zu Herz pace e bene
Lieber Jan, es begeistert mich mehr denn je, wie du das unbeschreibliche immer wieder umschreibst….
Beim Zuhören habe ich mir vorgestellt, dass wir vergleichsweise wie Astronauten auf dem Raumschiff Erde unsere Arbeit machen und mit erweitertem Bewusstsein wieder nach Hause zurück kehren….
😉🙏
Danke. Jede Folge ein Geschenk:)