Manche Dinge kann niemand »wieder gut« machen. Es ist, wie es ist. Deshalb gebe ich mir die Erlaubnis, alles zu fühlen, was ich fühle, selbst wenn es schmerzhaft ist. Und ich weiß: Ich bin immer noch mehr als das.
Kennst Du den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl?
Nein?
Dann geht es Dir so, wie es mir lange ging.
Man kann zum Beispiel einem Obdachlosen in der U-Bahn-Station einen Euro in den Pappbecher werfen und schnell weitergehen.
Das geschieht wahrscheinlich aus Mitleid.
Ich sehe die Armut, die Not, die Ohnmacht – vielleicht die Krankheit.
Ich kann das nicht gut haben, wie es so schön heißt.
Sprich: Ich möchte die Armut, die Not, die Ohnmacht gerne auflösen.
Und weil das nicht geht, laufe ich schnell weiter.
Mitleid kreist also um die eigenen Emotionen.
Und das kann sehr anstrengend werden, wenn ich nicht einfach weglaufen kann wie in der Situation mit dem Obdachlosen.
Zum Beispiel wenn jemand in meinem Umfeld krank wird oder trauert.
Mitleid kann zu emotionaler und physischer Erschöpfung führen.
Deshalb braucht es ein Bewusstsein für den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl.
Und hilfreich wäre sogar eine Schule des Mitgefühls.
Wie das aussehen kann, darum geht es heute im Podcast.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich fühle, …
AUSATMEN
… also bin ich.
JOURNAL
Mitgefühl ist für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Das Scheitern ist immer wieder ein Teil unseres Lebens. Wenn uns das bewusst wird, dann sind wir schon einen Schritt weiter. Es gibt Tage in meinem Leben, da kommt die unterdrückte Wut durch meine Trauer und Traurigkeit ans Tageslicht – meine Tränen fließen, und heute weiß ich auch warum! Vielen lieben Dank für eure Begleitung und die Möglichkeit, mich mit euch weiterzuentwickeln!«
Maria
BARFUSS+WILD
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.
Lieber Jan, danke für dieses Thema und deine Impulse dazu: angefangen von meinen Eltern bis über für mich geistige Lehrer haben mich vor allem dadurch tief berühren und entsprechende Selbstverantwortung in mir verstärken können, weil sie in ihrem Leid für mich da waren und sind…sie sind mir Übermittler ihres eigen tieferen Vertrauen in die Schöpfung… …ich vergleiche sie mit den Hebammen bei der Geburt meines Sohnes, die das für mich unvorstellbare Leid und Schmerz der Mutter mit freudvoller Zuversicht und Mitgefühl begleiteten… (Eine Anekdote zu dieser unvorstellbaren Erfahrung: in der Schwangerschaftsvorbereitung bereitete die Hebamme und mit nur einem einzigen verblüffenden… Weiterlesen »
..bereitete uns Väter (!) auf die Geburt vor ..wollte ich schreiben…eine wunderbare Hebamme…wie wir insbesondere nach der Geburt erst richtig verstehen konnten
Guten Morgen, Peter! Vielen Dank für das Teilen „deiner“ Geburtserfahrung. Dadurch wird mir etwas deutlich: Mein Mann, der mich wunderbar während und nach der ambulanten Geburt unserer Tochter begleitet hatte, fiel am zweiten Tag zu Hause völlig überraschend aus. Er war unfähig, das Bett zu verlassen. Damals schämte er sich sehr dafür, dass er mich nicht unterstützen konnte und wir Hilfe von außen brauchten. Uns Anderen war klar, er war emotional so mitgegangen, dass er derart erschöpft war von dieser Begleitung. Ich habe deinen Podcast noch nicht gehört, Jan, aber durch deine Hinführung und dein „Zeugnis“, Peter, ging mir ein… Weiterlesen »
Liebe Theresia, diese Geburtserfahrung war tatsächlich auch eine persönliche Geburt, weil ich viel leichter Scherz und Leid am eigenen Körper aushalten konnte…und in meiner Not hätte ich mit Sicherheit mich ins Reden geflüchtet… gottseidank konnte ich dank der Hebammen die „fresse halten“ …und dabei eben selbst verwandelt werden…
Bis heute erlebe ich Leiden immer auch aus dem Aspekt des geborenwerdens.. als eine Art heilige Wehen…die wir niemals wünschen und dennoch uns durch tiefere Geheimnisse und Geburten führen
Mitgefühl heißt mit fühlen…heißt auch mal zu sagen „Ja, du hast Recht, es ist scheiße“
Das kann soooooo gut tun. Hilft einem nicht die Situation zu ändern aber hilft damit umzugehen.
Und ich hatte einen schweren Unfall und trotz sichtlicher Behinderung und bleibenden Krankheiten und Schäden…kaum jemand sagt das zu mir. und ich kann die mitleidigen guten Ratschläge nicht mehr hören. Die helfen nicht nur nicht weiter, die machen alles nur noch schlimmer
Guten Morgen lieber Jan, liebe Ale! Mal wieder Danke! Ich glaube aber es hapert am wahrnehmen des Leids, in unsere Gesellschaft, vermutlich nicht hier in der wilden Kirche, aber in der realen, rauen harten Welt des Kapitalismuss. Ob daraus Mitleid oder Gefühl wird, das kann sich erst heraustellen wenn man es wahr nimmt und an sich ran lässt. Mir ist bei den Worten über Hiob und den leidenden Jesus der Gedanke zu geflogen wie bewundernswert Jesu Umgang mit dem Tod doch ist! Danke für die Einladung ans Feuer, ich habe leider noch keinen Zugang zur Fastenzeit gefunden, vielleicht möchte nicht… Weiterlesen »
Die Impulse sind wieder ganz wunderbar, den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl verstehe ich schon recht gut. Was mir zur Zeit immer wieder auf die Füße fällt ist Selbstmitleid oder besser gesagt ich leide unter mir selbst (meinen Gedanken und Gefühlen). Mir fällt es sehr leicht mit anderen mitzufühlen, ihnen Raum und Platz dafür zu geben, aber für mich selbst ist es sehr schwer mir einen Platz und Raum zu schenken. Ich werde heute einmal versuchen einen Raum zu schaffen und vom Leiden ins Fühlen und vom verdrängen ins aus- halten gehen. Mal schauen ob ich das hin bekomme.
Dankeschön
Liebe Claudia, vielen Dank für deinen wunderbaren Impuls – bis eben gerade war mir gar nicht bewusst dass ich mein Selbstmitleid ja auch versuchen könnte, in Selbst-Mitgefühl umzuwandeln und dadurch Raum zu schaffen. Ein neuer Umgang nicht nur mit dem Leid von anderen sondern auch mit dem eigenen Leid – das fühlt sich richig und gut an. Einen guten Start in die Woche und herzliche Grüße, Leila
Lieber Jan, vielen Dank für den Podcast zu diesem spannenden Thema mit vielen wertvollen Anregungen. Ich möchte noch eine Perspektive dazu legen: Mitgefühl schafft eine professionelle Distanz in der Begleitung. Mitleid rührt auch ans eigene Leid, dass ich erlebt habe und dass durch das Leid des anderen getriggert wird. Es kann eine andere Qualität haben gemeinsam das erlebte Leid zu teilen und von beiden Seiten als hilfreich erlebt werden…
Liebe ist nochmal anders. Auch die Empathie. Da bin ich frei, zu ertasten, erspüren, wie die andere Person sich fühlt und das von mir zu unterscheiden. Geburt Dich freigeben Den Körper machen lassen Wehen kommen und gehen Mich hineingeben Überlassen Meinem Körper vertrauen Zulassen was kommt Kein Widerstand Bereit für die Kontraktion Einatmen und Ausatmen In die Wehe atmen Dann entspannte Hingabe Dazwischen Angst Trauer, du gehst Der Schmerz macht Sinn Du kommst Ganz im Jetzt verweilen Dich spüren Verbindend einatmen Loslassend ausatmen Geburtsarbeit Zwischen den Welten Und die um uns mit uns Du kommst ins Leben Du bist willkommen… Weiterlesen »
Moin zusammen, beim Hören des Podcasts kamen mir Parallelen zur Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Da geht es bei der empathischen Begleitung auch darum, mich ganz rauszuhalten und meinem Gegenüber hilfreich zu sein. Vorschläge für die Benennung seiner/ihrer unangenehmen Gefühle zu machen, die sie/er dann selber als zutreffend annehmen oder ablehnen kann. Denn unangenehme Gefühle zeigen an, dass wichtige Bedürfnisse gerade nicht erfüllt sind. Als Begleitung mache ich auch dafür Vorschläge, und mein Gegenüber spürt selber, welches Bedürfnis passt. In einem Kurs war die Reaktion einer Teilnehmerin: „Endlich versteht mich jemand!“ Das „bloße“ Benennen hatte schon so viel Erleichterung gebracht.… Weiterlesen »
Ich hätte allen Grund aus der katholischen Kirche aus-zu-treten.
Es war für mich nie eine Option, denn ich kenne die Freuden und das Leid in und mit der katholischen Kirche!
Die fünfte Woche der Eremoswochen 2024 – Wochenübung – in die “ Fremde “ gehen.
“ Zeige Respekt
auch Leuten gegenüber,
die es nicht verdienen.
Respekt ist ein Spiegelbild
deines Charakters,
nicht des ihren „.
Herzlichen Dank lieber Jan, das trifft es genau…oft nervt mich das sehr, wenn Mitmenschen sich im Leid der Anderen finden, so, schaut alle her, wie sehr ich leide, weil der und der krank ist usw…., nein, es geht um Mitgefühl, um Anteilnahme, Empathie, dann möchte ich mich nicht über das Leid Anderer wichtig machen oder auf mich aufmerksam machen oder das Leid wegreden, es geht um Verbundenheit, das Leid den Kummer dort lassen, dem Anderen diese Kraft des Ertragens nicht absprechen, sich nicht darüber stellen, nein, sich daneben stellen, mittragen, da sein…..den Schmerz aushalten….Mitleid hilft keinem… Danke…auch für die wunderbaren… Weiterlesen »