Ich sage: Ich bin Stadteremit. Nicht, weil ich meine religiöse Praxis für irgendwie besonders oder außergewöhnlich halten würde. Im Gegenteil. Ich lebe nicht allein. Nicht in der Wildnis (sondern eben in der »Stadt«). Und ich bin nur mäßig »fromm« (den Frommen jedenfalls nicht fromm genug).
Ich würde sagen: Ich suche Gott, ja. Und wenn ich dann mit Richard Rohr sage: Ich bin offen für die »fortwährenden Herausforderungen des Lebens und der Liebe« – dann klingt das spektakulär unspektakulär. Ich weiß.
Was wäre aber die Alternative? Was wäre das Gegenteil von »aufrichtig offen«? Vielleicht: »scheinheilig verschlossen«? Oder sogar »betrügerisch verschlossen« – im Sinne von: sich und den anderen etwas vormachen?
Tatsächlich, scheint mir, sind das Fallen, in die wir tappen können, wenn wir religiös und spirituell aus den Kinderschuhen herauswachsen.
Die Frommen bewahren dann ihren Kinderglauben (oder tauschen ihn gegen einen neuen) wie eine Schutzhülle gegen alles, was nicht ins Konzept passt. Wer diesen Weg wählt, läuft immer Gefahr, in die Scheinheiligkeit abzugleiten.
Andere lassen ihren Kinderglauben hinter sich und halten Religion und Spiritualität dann grundsätzlich für Kinderkram oder eben einfach für nutzlos, ohne zu bemerken, dass sie damit eigentlich auch nur Fragen aufschieben, die früher oder später relevant werden.
Und alle treffen sich dann wieder, wenn das Leben (oder die Liebe) sie herausfordern – auf welche Weise auch immer.
Was müsste also passieren im Übergang vom Kinderglauben zu einer erwachsenen Spiritualität, dass wir aufrichtig offen durchs Leben gehen können? Was kennzeichnet eine Spiritualität, die uns hilft, in Sinn- und Lebenskrisen zu bestehen (und die Frage ist nicht, ob sie kommen, sondern nur wann)?
Stadteremiten sind für mich Menschen, die diesen Fragen nicht ausweichen. (Und die meisten Stadteremiten wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie Stadteremiten sind 😉)
Pace e bene,
Jan.
ATEMPAUSE
EINATMEN
Gott und ich …
AUSATMEN
… wir sind eins.
JOURNAL
Wer bist Du, wenn Du niemand sein musst?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich kann in den Spiegel schauen und erkennen, wer ich bin.«
Daniel
EREMOS-WOCHEN
GEBET
Große Liebe!
Wo bist Du, wenn ich falle?
Wo bist Du, wenn ich die Kontrolle verliere?
Wo bist Du, wenn es weh tut?
Wo bist Du, wenn ich alleine bin?
Wo bist Du, wenn mir niemand helfen kann?
Wo bist Du?
In Deinem Herzen,
sagst Du.
Amen.
PERLENGEBET
…, der mit uns auferstanden ist.
Lieber Jan,
danke für deine Impulse für eine geerdete Spiritualität.
Ich möchte mich immer wieder neu den Herausforderungen des Lebens stellen und hoffe immer wieder neu Gott, dem großen Geheimnis, zu begegnen.
Sei gesegnet.
Walter
An diesen Dank schliesse ich mich gerne an, lieber Walter. Der grosse Kreis, iniziert von Jan mit seinem Team wirkt wahre Wunder❣
So ist es. D A N K E .
Da kann ich nicht wiedersprechen und das gefällt mir ausgesprochen gut! Es macht mein Herz weit, meinen Verstand klar und es freut mich unglaublich, dass ich von Dir lieber Jan lernen kann! Lernen für mein Leben! Bis zu meinem letzten Atemzug! Pace et bene!. Maria
Danke, liebe Maria, du sprichst mir aus dem Herzen ….
Ich bin Stadt und Land Eremit.:-))) Ich wohne eigentlich in der Stadt, habe aber früher viel meine Freundin auf dem Land besucht und fand es sehr schön dort, ,vor allem die Ruhe dort. Früher ist meine Mama immer mit mir zur Kirche gegangen und mal die ganze Familie mit Vater und Großvater. Ich fand es immer sehr schön, vor allen Dingen an Weihnachten und anderen Feiertagen und ich dann später mit meiner Tochter .Kommunion und andere Feiertage. Als sie jetzt älter war ging sie nicht mehr so oft und ich nur noch wenn die Kirche leer war, zur Muttergottesecke. Da… Weiterlesen »
Gott hat mich stark gemacht und mein Kind auch, und wir finden ihn überall wir sind auch nicht jeden Tag in der Kirche oder Wochenend , weil wir wissen Gott ist überall, in jedem Baum , in jedem Strauch und er schaut auf uns und beschützt uns. Dieser Glauben das er bei uns ist hat mein Kind und mich stark gemacht und so haben wir beide den Tod meiner Eltern bzw,die Großeltern von meiner Tochter überstanden, weil beide innerhalb eines halben Jahres hintereinander gestorben sind. Ich habe auch gedacht das mein Vater noch länger lebt und das er wenigstens noch… Weiterlesen »
Aufrichtig offen durchs Leben gehen! Und ‘ich will mich aufmachen und zu meinem Vater zurückkehren‘.
Danke für das Futter für die Seele!
Danke für deine Worte!
Danke für das Gebet!
Danke allen Stimmen im Kreis und all den wunderbaren Kommentaren.
Die Lebensschule ist mir eine Lebenshilfe.
Pace e Bene 🌻